22 Euro gegen Selbstmord: Japaner greifen zunehmend auf Mobbing-Versicherung zurück

In Japan ist Mobbing weit verbreitet und ein oft tödliches Problem. Helfen sollen jetzt die Versicherer, ein Trend auch für Deutschland?

Allein im Jahr 2017 sind im Land der aufgehenden Sonne die gemeldeten Mobbing-Vorfälle um mehr als 91.000 Fälle gestiegen. Die Tendenz zeigt eine weitere Zunahme. Insbesondere in Schulen ist das Phänomen weit verbreitet, so werden beispielsweise über den Kurznachrichtendienst Twitter gezielt Gerüchte über Klassenkameraden gestreut, die „zunehmend bösartiger“ werden. Unter den Betroffenen kommt es zu Selbstverletzungen und -tötungen.

Die Schulen würden laut sumikai.com oft zu spät einschreiten, weswegen der Rechtsweg bestritten werden muss. „Hunderte Eltern“ schlossen bereits einen Schutz für ihre Kinder ab, der rund 22 Euro im Monat kostet.

Die Versicherung übernimmt für die Betroffenen die Rechtskosten, insgesamt bis zu 70 Prozent der Anwaltskosten, und hilft bei Schadensersatzansprüchen. Darüber hinaus werden medizinische Kosten für die Betroffenen nach Verletzungen sowie beschädigtes oder zerstörtes Eigentum ausgeglichen.

Es ist kein Schutz speziell für den Schutz von Kindern und Jugendlichen. Für Erwachsene gibt es Service zur Unterstützung bei Scheidungen, sexueller Belästigung und Mobbing am Arbeitsplatz, Nachbarschaftsstreitigkeiten und Vertragsproblemen.

Und in Deutschland?

Hierzulande wird (noch) keine Mobbing-Versicherung angeboten, wobei es rechnerisch durchaus Sinn machen würde. Immerhin 15 Prozent der rund 44 Millionen Erwerbstätigen geben an, bereits gemobbt worden zu sein. Das ergibt eine Zielgruppe von 6,6 Millionen, abzüglich derer, die bereits rechtschutzversichert sind.

Das häufigste Mittel des Mobbings ist übrigens das Vorenthalten von Informationen, wie eine Grafik von Statista zeigt.

Quelle: Statista

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