GDV: Deutsche unterschätzen Lebenserwartung um fast fünf Jahre

Quelle: Bild von Sabine van Erp auf Pixabay

Viele Deutsche unterschätzen ihre tatsächliche Lebenserwartung. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) unter 1.017 Bundesbürgern ergab, dass die Deutschen im Schnitt von einer Lebenserwartung von durchschnittlich 82,2 Jahren ausgehen. Dabei können diese mit einem Alter von rund 87,7 Jahren rechnen.

So falle es vor allem jüngeren Menschen schwer, ihre statistische Lebenszeit zu bestimmen, während die Älteren weniger Mühe haben. So unterschätzen laut Umfrage die 18- bis 29-Jährigen ihre Lebenserwartung um fast sieben Jahre, in der Altersgruppe 60 bis 69 beträgt die Abweichung dagegen „nur“ 4,4 Jahre. Ein Grund für die falschen Prognosen sieht der GDV vor allem in falsch gewählten Referenzpunkten. So orientiere sich fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) bei der Schätzung der eigenen Lebenserwartung an den Eltern. 39 Prozent blicken auch auf die Lebensdauer der Großeltern. Offizielle Statistiken (26 Prozent) oder Informationen in Medien (14 Prozent) sind dagegen weniger präsent. „Wer seine statistische Lebenserwartung nicht kennt, sorgt womöglich nicht ausreichend vor. Jede Generation lebt im Schnitt etwa fünf Jahre länger als die vorherige“, konstatiert GDV-Geschäftsführer Peter Schwark.

Wie altert die deutsche Bevölkerung bis 2060?

Zwar hat sich die Lebenserwartung von Neugeborenen sich in Deutschland bislang nur geringfügig verändert. Demnach beträgt diese für neugeborene Jungen 78 Jahre und vier Monate, für neugeborene Mädchen 83 Jahre und zwei Monate. Dies geht aus den aktuellen Sterbetafeln 2015/17 des Statistischen Bundesamtes hervor. Allerdings gehen die Statistiker ebenfalls davon aus, dass die Zahl der älteren Menschen in Deutschland bis 2060 noch weiter zunehmen wird. Demnach dürfte die Zahl der Männer ab 65 Jahren und älter von 7,8 Millionen im Jahr 2018 auf etwa 10,9 Millionen im Jahr 2060. Die Zahl der Frauen mit 65 und älter steigt laut Prognose von 10,1 Millionen im Jahr 2018 auf voraussichtlich 12,3 Millionen im Jahr 2060. Für die Prognose haben die Statistiker eine moderate Entwicklung bei der Entwicklung der Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und der Bevölkerungswanderung (Zu- und Wegzug) angenommen.