BDVM fordert Provisionsdeckel und höhere Vergütung für Makler
In der Provisionsdebatte müssten Vermittlerverbände wieder eine proaktiv gestaltende Rolle einnehmen, sagte BDVM-Präsident Thomas Billerbeck auf einer Fachtagung. Insofern legte er bereits einen konkreten Vorschlag vor: Die Einführung eines Provisionsdeckels der Abschlussvergütung in Höhe von 25 Promille bei Versicherungsanlageprodukten. Zuspruch hat er dabei von den im Verband organisierten Versicherungsmaklern.
Im Rahmen des BDVM-Versicherungsmakler-Fachtages in Ingolstadt hat sich Thomas Billerbeck, Präsident des BDVM, für die Einführung eines Provisionsdeckels der Abschlussvergütung in Höhe von 25 Promille bei Versicherungsanlageprodukten ausgesprochen. Zusätzlich zur Begrenzung der Abschlussvergütung soll eine höhere laufende Vergütung eingeführt werden. Wie hoch diese betragen soll, gab Billerbeck nicht an.
Der BDVM hat bei dieser Forderung die Mehrheit seiner im Lebensversicherungsbereich tätigen Versicherungsmakler hinter sich. Bei einer Mitgliederumfrage zur Vergütung im Lebensversicherungsbereich haben sich 54,4 Prozen der 160 Umfrageteilnehmer für eine Begrenzung der Abschlussvergütung auf 25 Promille und einer gleichzeitigen höheren laufenden Vergütung ausgesprochen.
Der Verband stellt klar, dass die Courtage die Leitvergütung des Versicherungsmaklers bleibt, gleichzeitig sieht der BDVM durchaus „Übertreibungen und Fehlanreize“ im Tagesgeschäft. „Die teils fehlanreizenden Vergütungsformen führen zu einer ideologischen Debatte um ein Provisionsverbot“, heißt es vom Verband. Dabei ist die Branche selbst schuld, sagt Thomas Billerbeck. Angesichts der europäischen Diskussion im Rahmen der EU-Kleinanlegerstrategie und der BaFin-Kritik sei es notwendig, dass die Vermittlerverbände eine proaktiv gestaltende Rolle einnehmen. Der Verband will deshalb aktiv auf die anderen Vermittlerverbände zugehen und für eine gemeinsame Positionierung werben.
Der BDVM war – wie alle anderen Vermittlerverbände – gegen ei striktes Provisionsverbot. Die EU-Kommission ließ den umstrittenen Plan für ein Provisionsverbot für Finanzberater im April 2023 fallen – auch aufgrund des massiven Widerstands der deutschen Versicherungs- und Finanzlobby. Im September erklärte Eiopa-Chefin Petra Hielkema im Interview mit VWheute, dass ein solches Verbot durchaus wahrscheinlich sei, wenn es keine Fortschritte bei der Bekämpfung von Provisionsexzessen geben werde. Dass es solche durchaus gibt, mahnt auch die Bafin an. Im Februar hatte der BaFin-Präsident Marc Branson die Lebensversicherer eindringlich gewarnt, die Höhe ihrer Provisionen im Vermittlungsgeschäft zu überprüfen. Im März wurde bekannt, dass Generali überhöhte Kosten für fondsgebundene Lebensversicherungen an ihre Kunden zurückerstatten muss.
Autor: VW-Redaktion