Allianz wirft Revolut Vertragsbruch vor

Bildquelle: Revolut
Was vor anderthalb Jahren als Partnerschaft begann, endet nun im Streit: Die Reiseschutz-Tochter der Allianz hat die in London ansässige Neobank Revolut verklagt. Allianz Partners fordert 10,4 Mio. Pfund (11,9 Mio. Euro), wie der juristische Nachrichtendienst Law360 erfahren hat.
Laut einem Bericht von Law360 wirft die Allianz Revolut Vertragsbruch vor. Demnach sei die Neobank der Allianz gewissermaßen untreu geworden, indem sie Kunden zu einem anderen Versicherungsanbieter schickte und den Kooperationsvertrag mit der Allianz schließlich kündigte. Dadurch habe der Versicherer Geld verloren, weil Rechnungen nicht mehr ausgestellt werden konnten.
Allianz Partners wurde im April 2022 der globale Reiseversicherungsanbieter für Revolut. „Premium“- und „Metal“-Kunden der Bank konnten demnach über die Revolut-App auf verschiedene Leistungen und Services zugreifen. Das Paket beinhaltete eine Absicherung bei medizinischen Notfällen im Ausland, Reiserücktritts- und -unterbrechungspolicen, sowie Hilfe bei abhandengekommenem Gepäck. „Metal“-Kunden profitierten außerdem von einer erweiterten Reisehaftpflichtversicherung und Zusatzleistungen bei der Autovermietung.
Nutznießer des Zerwürfnisses zwischen Allianz und Revolut sind nun offenbar die Cowen Insurance Company und Cover Genius. Auf der Website von Revolut stehen den Kundengruppen ähnlich lautende Versicherungsleistungen zur Verfügung. Die in Malta registrierte Cowen Insurance sei dabei für die Bearbeitung und Auszahlung von Versicherungsansprüchen verantwortlich. Cover Genius mit Sitz in Amsterdam übernehme die Verwaltung der Policen.
Weiter wird berichtet, dass es ein „anhaltendes Problem“ zwischen Allianz und Revolut gebe wegen eines bislang nicht regulierten Schadens. Dieser sei von Revolut bei der Allianz eingereicht worden, bevor Cover Genius im Oktober die Partnerschaft übernahm. Die Allianz erkenne den Schaden aber nicht an, heißt es.
Autor: VW-Redaktion