Franke und Bornberg: Zinsanstieg belastet Risikolebensversicherung

Quelle: Bild von Tumisu auf Pixabay.

Die Risikolebensversicherung hat in den letzten Jahren deutlich an Zuspruch verloren. Laut einer Analyse von Franke und Bornberg ist die Zahl der Neuverträge von 555.800 im Jahr 2015 auf gerade mal 431.923 im Jahr 2021 zurückgegangen. Positive Impulse seien nicht zu erwarten.

Vielmehr hätten sich die Rahmenbedingungen für eine Risiko-LV in den letzten Jahren deutlich verschlechtert, konstatiert die Ratingagentur weiter. Zudem hinterlasse der jüngste Zinsanstieg deutliche Bremsspuren im Neugeschäft von Risiko-Lebensversicherungen, beobachtet Michael Franke, Gründer und Gesellschafter-Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Die Immobiliennachfrage sei in den letzten Monaten eingebrochen. Damit fehle ein Impulsgeber für die RLV, die oft zusammen mit einer Hypothekenfinanzierung abgeschlossen werde.

Vor diesem Hintergrund hat Franke und Bornberg insgesamt 120 Tarife von 59 Gesellschaften untersucht. Nur 15 Versicherer bieten derzeit mindestens ein hervorragendes Produkt. Die Bestnote (FFF+) erhalten folgende Gesellschaften:

  • Allianz Lebensversicherungs-AG
  • Baloise Lebensversicherung AG Deutschland
  • Bund der Versicherten e. V.
  • Continentale Lebensversicherung AG
  • Cosmos Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft
  • Dialog Lebensversicherungs-AG
  • Delta Direkt Lebensversicherung AG München
  • Europa Lebensversicherung
  • HUK-Coburg-Lebensversicherung AG (+ HUK24)
  • Lebensversicherung von 1871 A.G. München
  • Provinzial Rheinland
  • Signal Iduna Lebensversicherung AG
  • Versicherer im Raum der Kirchen Lebensversicherung AG
  • VPV Lebensversicherungs-AG
  • Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG

Von 120 analysierten RLV-Tarifen konnten sich 23 Tarife und Tarifvarianten (19,17 Prozent) für die Bestnote FFF+ „hervorragend“ qualifizieren. Gegenüber dem Erstrating aus dem Jahr 2020 ist dies ein signifikanter Fortschritt, so Franke und Bornberg. Damals erhielten nur 3,7 Prozent der Tarife auf Anhieb ein FFF+. Die zweithöchste Stufe FFF „sehr gut“ erreichen 18 Tarife. Das Mittelfeld sei aktuell ähnlich breit wie beim Erstrating, und die Gruppe der Minderleister (F+, F) schrumpft deutlich.

Quelle: Franke und Bornberg

„Die Entwicklung zeigt: Unser Erstrating hat der Qualität von Risikolebensversicherungen gutgetan. Der Mittelbau prägt noch immer das Qualitätsniveau der RLV. Hier ist mehr Ehrgeiz der Produktentwickler gefragt. Von einem Wettbewerb um Spitzenplatzierungen wie bei anderen biometrischen Risiken ist die RLV noch meilenweit entfern“, kommentiert Franke. Allerdings hätten noch nicht alle Versicherer die Herausforderung angenommen.

Zudem zeige das aktuelle Rating, dass billig allein noch keine Produktstrategie ausmacht. Sie arbeiten zunehmend an Produktfeatures für individuelle Problemlösungen. Dazu zählen flexiblere Optionen ebenso wie Bausteinkonzepte und unterschiedliche Tarifausprägungen.

Autor: VW-Redaktion

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