Allianz im Abseits: US-Investoren bevorzugen Aktien von Zurich und Axa

Nicht alle Versicherungsaktien sind beliebt bei US-Investoren (Bildquelle: Zurich, Axa, Allianz)

Im aktuell volatilem Börsenumfeld setzen Investoren gerne auf defensive Titel. Versicherungsunternehmen bieten mit ihren diversifizierten Geschäftsmodellen, soliden Bilanzen sowie hohen Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufen ein gewisses Maß an Sicherheit. Beliebt sind die Papiere von Zurich und Axa. Dass die Allianz-Aktie relativ günstig erscheint, hat seinen Grund und deshalb halten Großanleger auch Abstand davon.

Laut vielen Analysten und der Privatbank Privatbank meiden US-Investoren die Titel der Allianz, so ein Bericht im Handelsblatt. Die Aktie der Zurich Insurance Group gilt als der Favorit, weil der Schweizer Versicherer im Geschäft mit Unternehmen zuletzt bessere Preise und Vertragsbedingungen durchsetzen konnte. Auch dass Zurich zuletzt Altbestände verkaufen könnte, wird laut Berenberg positiv bewertet. Steigende Zinsen könnten Zurichs Verhandlungsposition mit den potenziellen Käufern stärken.

In der gegenwärtigen Gemengelage betrachte der Markt die Aktie des schweizerischen Versicherers als sicheren Hafen, schrieb auch Goldman-Sachs-Analyst Alan Devlin zuletzt in einer Studie. Allerdings sei die Aktie mit einem Aufschlag bewertet. Das ist ein Grund, warum laut Datenanbieter Bloomberg nur 56 Prozent der Analysten zum Kauf und der Rest im Wesentlichen zum Halten der Aktie raten. Ein Analyst empfiehlt, die Zurich-Aktie zu verkaufen.

Was für die Axa-Papiere spricht, sind die zuletzt gestiegenen Bruttoeinnahmen im ersten Quartal, VWheute berichtete. Die Belastungen aus dem Ukrainekrieg entsprechen eines mittelgroßen Naturkatastrophenereignisses. Die Solvenzquote, die ein wichtiges Maß für die Finanzkraft von Versicherern ist, stieg aber seit dem Jahreswechsel um sieben Prozentpunkte auf 224 Prozent.

Laut Analysten sind die Investoren bei der Allianz vor allem aufgrund der Hedge-Fonds-Debakel zurückhaltend. Auch wenn der Münchener Versicherer bereits Vergleiche mit einigen Klägern abgeschlossen hat, stehen mögliche Strafen der US-Behörden noch aus. Auf der Hauptversammlung sagte CEO Oliver Bäte zuletzt: „Wir bedauern die Verluste zutiefst und nehmen das Verfahren sehr ernst.“ Die Aktie wurde beeinträchtigt, gab er zu und versprach, das Thema „bald abzuschließen“, wie VWheute berichtete.

Autor: VW-Redaktion

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