Lebensversicherer wollen keine Bundesanleihen

Bundesanleihen fallen bei den Lebensversicherern durch. Quelle: Bild von pictavio auf Pixabay

Der Bund zahlt erstmals seit 2019 wieder Renditen für Bundesanleihen. So wurden diese Papiere jüngst bei einer Auktion mit einer durchschnittlichen Rendite von 0,31 Prozent und einer Laufzeit von zehn Jahren gehandelt. Bei den deutschen Lebensversicherern kommt dies dennoch nicht gut an.

Wie eine exklusive Umfrage der WirtschaftsWoche unter Lebensversicherern in Deutschland zeigen will, spielen Bundesanleihen in den Portfolios der Branche offensichtlich keine Rolle mehr. So habe beispielsweise die HDI Leben zuletzt vor zehn Jahren Staatsanleihen erworben. Dabei gehe für den Versicherer wohl Attraktivität vor Rendite: „Befeuert durch das Niedrigzinsniveau haben sich alternative Anlagen als Assetklasse etabliert und sind fester Bestandteil unseres aktuellen und zukünftigen Anlageuniversums“, wird Vorstand Sven Lixenfeld zitiert.

Während die Generali und die Alte Leipziger zuletzt 2014 bei Bundesanleihen zugegriffen haben, hatte die Debeka zuletzt vor 14 Jahren zugegriffen. Erst ab einem Prozent Rendite für Bundesanleihen mit 20 Jahren Laufzeit mache man sich wieder Gedanken über einen möglichen Kauf, teilt das Unternehmen gegenüber der Wirtschaftszeitung mit.

Zurückhaltender geben sich laut WiWo die Axa und die Nürnberger: „Bundesanleihen spielen aufgrund ihres Renditeprofils seit Längerem keine Rolle bei unseren Neuanlagen. Dies gilt auch im gegenwärtigen Umfeld“, werden die Franken zitiert. Und auch bei der Axa würden Bundesanleihen „nur einen sehr geringen Anteil im unteren einstelligen Bereich“ der Kapitalanlagen ausmachen.

„Die Lebensversicherung wandelt sich massiv. Es gibt kein Zurück mehr zum Klassiker“, kommentiert Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei der auf Versicherer spezialisierten Ratingagentur Assekurata in Köln. So würden die Lebensversicherer bereits seit Jahren versuchen, „von Zinspapieren wegzukommen“, sagt Heermann. Um Leistungszusagen aus früheren Jahren einhalten zu können, seien sie aber nach wie vor auf Zinspapiere angewiesen. 

Autor: VW-Redaktion

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