Schiffseigner müssen mit erhöhten Prämien rechnen

Bildquelle: Alexander Kliem auf Pixabay

Die Prämiensätze des P&I-Sektors führten im vergangenen Jahr zu einer durchschnittlichen kombinierten Schaden-Kosten-Quote von über 120 Prozent. Der in London ansässige U.K. P&I Club erklärte unter der Woche, dass die Marine Protection and Indemnity Clubs die Prämien für den Seetransport der Schiffseigner daher erhöhen müssen.

Unter Protection and Indemnity, kurz P&I versteht man in der Seeschifffahrt eine Transportversicherung gegen Risiken, die einem Schiff zustoßen können. Die Versicherung geschieht über sogenannte P&I-Clubs, die diese Risikoabsicherung gemeinschaftlich aus den Umlagen der so versicherten Reeder bestreiten. Die Sparte wird von den Mitgliedern der in London ansässigen International Group of P&I Clubs dominiert, die aus 13 P&I Clubs besteht, die zusammen etwa 90 Prozent der weltweiten Seetonnage versichern.

Die Verschlechterung der Schaden-Kosten-Quote in der gesamten Branche hat die Ratings unter Druck gesetzt und dazu geführt, dass die meisten Clubs der International Group mit einem negativen Ausblick versehen wurden. Der U.K. P&I Club bestätigte selbst, dass sein Rating von der Ratingagentur Standard & Poor’s Global von A auf A– herabgestuft wurde. „Der Markt sieht sich nun mit steigenden Pool-Schäden und Rückversicherungskosten sowie einem stetigen Strom von COVID-19-Schäden konfrontiert. Daher werden die Tarife im gesamten Sektor entsprechend steigen müssen“, erklärte der Club.

Andrew Taylor, CEO der Thomas Miller P&I Group, sagte, dass der Club enttäuscht sei, dass S&P sein Rating revidiert habe, aber dass der Seeversicherungsverein auf Gegenseitigkeit weiterhin in einer starken finanziellen Position mit robusten Reserven sei. „Die geschätzten Kosten der Pool-Schäden sind die höchsten in der Geschichte. Dies, zusammen mit dem Prämienniveau, das nicht mit den steigenden Schäden Schritt halten konnte, hat zu dieser Änderung des Ratings von S&P geführt“, sagte Taylor.

Autor: VW-Redaktion

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