Neues Problem für Houston: Versicherer fürchten sich vor Weltraumschrott

Versicherer scheuen sich vor dem Müll im Weltraum. Quelle: Bild von PIRO4D auf Pixabay

Mehr als 50 Jahre ist es nun her, dass Neil Armstrong mit dem berühmten „großen Sprung“ die Menschheit auf den Mond gebracht hat. Allerdings hat Houston nun ein ganz anderes Problem: Der Schrott im Weltraum macht jetzt selbst den Versicherern zu schaffen.

In den letzten Jahrzehnten hat die Menschheit mittlerweile Tausende von Satelliten in den Weltraum geschossen – und damit auch eine ganze Menge Müll, der nun um den Erdball kreist. Das Problem: Die steigenden Kollisionsrisiken haben dazu geführt, dass sich die Handvoll Versicherer, die Satellitendeckung anbieten, zurückgezogen haben oder aus dem Markt ausgestiegen sind. „Dies ist ein echtes Problem für Versicherungen“, wird Richard Parker, Mitbegründer von Assure Space, einer Einheit von AmTrust Financial, bei Reuters zitiert.

Nach Angaben von Seradata gibt es derzeit 8.055 Satelliten in der Erdumlaufbahn, von denen 42 Prozent inaktiv sind. Die meisten operieren im Low Earth Orbit (LEO), das sich 2.000 Kilometer über die Erde hinaus erstreckt. Diese sogenannten LEO-Satelliten haben normalerweise die Größe eines kleinen Kühlschranks und benötigen eine Abdeckung im Wert von 500.000 bis einer Million US-Dollar.

Die Zahl der aktiven Satelliten ist laut Nachrichtenagentur im Vergleich zum Vorjahr um 68 Prozent und seit fünf Jahren um mehr als 200 Prozent gestiegen. Ein Großteil gehe dabei auf die Aktivitäten von SpaceX von US-Milliardär Elon Musk zurück.

Das Problem: „Die Trümmerkonzentrationen und die zunehmende Anzahl von eingesetzten Satelliten erhöhen das Kollisionspotenzial“, so Charles Wetton, Underwriting Manager für Weltraumpolicen beim Versicherer Global Aerospace. Die Folge: Assure Space, welches bislang die meisten Satelliten im All versichert hat, ist vor einem Jahr aus dem Geschäft ausgestiegen. Die wenigen Policen, welche heute dennoch verkauft werden, schließen dabei Kollisionsschäden aus. „Es könnte in naher Zukunft schwierig werden, diese Art von Deckung zu erhalten, da immer mehr Versicherer erkennen, dass dies ein erhebliches Risiko darstellt, das wir nicht einmal in die Arme nehmen können“, konstatiert Parker gegenüber Reuters.

Autor: VW-Redaktion

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