Nord Stream 2: US-Regierung verhängt Sanktionen gegen russischen Versicherer

Vorbereitung der Anlagen an der russischen Anlandestation für den Betrieb. Quelle: © Nord Stream 2 / Igor Kuznetsov.

Die US-Regierung hat inzwischen eingeräumt, dass sie die Pipeline Nord Stream 2 nicht mehr verhindern wird. Dennoch kündigte US-Außenminister Antony Blinken jetzt weitere Strafmaßnahmen an, u.a. gegen den russischen Versicherer Constanta. Dieser wurde gegründet, nachdem sich andere Versicherer unter Androhung von Sanktionen aus dem Projekt zurückgezogen hatten.

Die USA haben das in St. Petersburg ansässige Unternehmen Nobility und den russischen Versicherer Constanta auf die Sanktionsliste gesetzt. Der US-Außenminister betonte, die neuen Maßnahmen stünden im Einklang mit dem anhaltenden Widerstand der US-Regierung gegen die Pipeline, die Gas unter Umgehung der Ukraine von Russland nach Deutschland bringen soll. Die Biden-Administration hat nun 23 Einrichtungen oder Personen identifiziert, gegen die Sanktionen wegen der Pipeline verhängt werden sollen.

Viele Versicherer, darunter Axa, Zurich, Munich Re sowie viele in „Großbritannien ansässige“ Assekuranzen, haben sich Anfang des Jahres aus dem Projekt verabschiedet. Mitte Juli kam dann die Einigung mit Deutschland. „Als ich Präsident wurde, war die Pipeline zu 95 Prozent fertig. Sanktionen machten da keinen Sinn“, begründete Joe Biden den Schritt. Er habe sich stattdessen für eine Zusammenarbeit mit Deutschland entschieden. Ob die abgesprungenen Versicherer wieder an Bord sind, wurde nicht offiziell bestätigt.

Laut einem Bericht von Bloomberg fehlen in der Tat noch Versicherer für das Projekt, ebenso Zertifizierungsfirmen, die auch Anfang des Jahres ausgestiegen seien. Die umstrittene Gas-Pipeline Nord Stream 2 ist fast fertig und soll nach dem Willen des Betreibers Gazprom noch in diesem Jahr das erste Erdgas quer durch die Ostsee von Russland nach Deutschland transportieren.

Autor: VW-Redaktion

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