„Ich“ oder „Wir“: Wie wird der Vermittler erfolgreich?

Quelle: aymane jdidi auf Pixabay

Ein Redner spricht von Ehrbarkeit und Verantwortung, der andere von (gutem) Eigensinn als Voraussetzung für Erfolg. Peter Pietsch vom Verein ehrbarer Versicherungskaufleute und der Unternehmer Julien Backhaus haben ihre ganz eigene Sicht auf das Bild eines erfolgreichen Kaufmanns.

Die Unterschiede der beiden DKM-Redner waren auf den ersten Blick ersichtlich. Während Pietsch bei seinem Vortrag zurückhaltender agierte, wirkte Backhaus in dauerhafter Frontalansicht zielgerichteter, auch wenn das beinhaltete, sein Buch mehrmals in die Kamera zu halten.

Die „Ehrbarkeit ist kein Marketingkonzept“, sondern eine Einstellung, erklärte Pietsch in seinem Vortrag. Die Versicherungskunden würden in schwierigen Zeiten wie diesen „Orientierung und Halt“ bei ihrem Vermittler suchen. Beide Seiten würden einander brauchen, dafür wären Mitgefühl, Verantwortung und Empathie nötig, besonders auf Seiten des Vermittlers. Ein „ehrbarer Kaufmann“ arbeite nicht bonusorientiert, sowohl Stakeholder wie auch die Versicherungsbranche würden diese Art von  Vermittlern benötigen.

Der Vortrag wurde gemischt aufgenommen, ein Nutzer schrieb in duzender Form „super“ in den dazugehörigen Chat, ein weiterer kommentierte die Worte mit „viel Selbstverständliches“.

Die Gegenseite?

Im Vortrag von Backhaus war „ich“ das am häufigsten verwendete Wort. Nur wenn ich erfolgreich bin, kann ich Gutes tun, summiert wohl seinen Grundgedanken in fairer Weise . „Guter Egoismus bringe viele Vorteile“ sowohl für das Individuum wie für die Gesellschaft, erklärte er mehrmals. Auch Pietsch erklärte, dass ein Kaufmann gewinnbringend arbeiten müsse.

Nach Backhaus Ansicht verbinde erfolgreiche Menschen, dass sie sich und ihre Markenbildung in den Fokus ihrer Bemühungen stellen und zunächst an sich und ihre Bedürfnisse denken; „wer immer nur gibt, habe am Ende nichts mehr“. Einen schlechten Egoismus, der andern schade, lehne er ab, allerdings könne auch eine „Übersolidarisierung“ schädlich sein.

Leider erklärte er nicht, wie sich die beiden Egoismen-Arten unterscheiden und für Fragen war nach dem Vortrag keine Zeit. So blieben, sowohl in seinem wie auch bei Pietschs Vortrag, Fragen offen. VWheute wird versuchen, mit beiden Rednern in naher Zukunft zu ihren Ansichten zu sprechen.

Autor: Maximilian Volz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

vier × 2 =