Wind of Change – löst RPA komplexe Herausforderungen in der Versicherungsbranche?

Alexander Steiner, meta_proc. Quelle: Thekla Ehling

Laut dem Bund der Versicherten (BdV) laufen durchschnittlich sechs Policen auf jeden deutschen Bundesbürger. Dementsprechend groß fällt die Datenmenge in der Branche aus, die dazu auch nicht ruht, sondern aktiv zur Verbesserung von Angeboten und Services genutzt wird. Zu bewältigen gilt es nicht nur die grundlegenden Aufgaben im Zusammenhang mit Versicherungsverträgen. Allgemein stellen die Digitalisierung und mit ihr einhergehende Umbrüche die Branche vor große Herausforderungen. Virtuelle Helfer in Form von Robotic Process Automation (RPA) dienen dazu, zeitaufwendige, datenintensive und monotone Aufgaben zu übernehmen, und ermöglichen Unternehmen somit den Schritt in eine digitale Zukunft. Ein Gastbeitrag von Alexander Steiner, Chief Solution Architect meta:proc.

Verspielte Kernkompetenz

Papierarchive, deren Informationen in digitale Systeme übertragen werden sollen, aber auch komplizierte IT-Landschaften, Altsysteme, manuelle Behelfslösungen und inkonsistente Prozesse verlangsamen die innerbetrieblichen Abläufe im Versicherungswesen heute noch stark. Erschwerend kommt hinzu, dass zahlreiche Prozesse nach wie vor von der manuellen Dateneingabe abhängen. Hier wird der Mensch nicht nur zur potenziellen Fehlerquelle, sondern gleichzeitig verliert er im Zuge dieser operativen und repetitiven Abläufe wertvolle Zeit. Diese wiederum fehlt ihm dann dort, wo seine Kernkompetenz liegt. Eine weitere Herausforderung im Verlauf einer digitalen Wende der Versicherungsbranche bildet die operative Sicherheit – sowohl in Hinblick auf Compliance-Richtlinien als auch hinsichtlich Datenschutz und -sicherheit. Fest steht: Die aktuellen Marktanforderungen bedingen den digitalen Wandel. Ohne diesen Schritt drohen Versicherer den Anschluss zu verlieren.

Mitarbeiter bestehend aus Software

Wie lassen sich diese Anforderungen praxisnah umsetzen? Sollen zum Beispiel Kundenbedürfnisse nahe Echtzeit erfüllt werden, müssen die damit zusammenhängenden repetitiven Prozesse im Hintergrund ablaufen. Hier schafft die Automatisierung mit Software-Bots Abhilfe, indem die virtuellen Helfer einen zuvor händisch ausgeführten Geschäftsprozess teilweise oder vollständig automatisiert durchführen. Wie seine menschlichen Kollegen arbeitet der Bot am gleichen Arbeitsplatz die gleichen Aufgaben ab. Im Falle von RPA besteht der Bot jedoch nicht aus Blech, Schläuchen, Lämpchen und Motoren, sondern aus einer Software. Beispielsweise beinhaltet eine einfache Antrags- und Anspruchsprüfung Geschäftsprozesse, die mehr als einen Schritt umfassen und regelmäßig wiederkehren. Nimmt der Antragsteller mehrere Produkte des Versicherers in Anspruch, stellt so ein Anliegen einen entsprechenden Aufwand dar. Ein Software-Roboter kann diesen Prozess automatisiert unterstützen: angefangen von der Beantwortung der eingehenden E-Mail bis zum kontextabhängigen Handeln in Bezug auf unterschiedliche Anliegen, wie etwa dem Extrahieren der Anhänge und der Übertragung der enthaltenen Informationen in das CRM-System des Unternehmens sowie einer mehrstufigen Verarbeitungen des Inhalts nach entsprechenden Vorgaben. Somit trägt RPA zu einer schnellen und effizienten Entlastung der Mitarbeiter von monotonen Tätigkeiten bei. Software-Bots arbeiten unter Vorgabe der Compliance mit den vorhandenen Daten, synchronisieren diese und erledigen sämtliche Aufträge automatisiert und zügig. So können Mitarbeiter ihre Kapazitäten wieder verstärkt in die komplexe Kundenberatung und -betreuung investieren. Sowohl kurz- als auch langfristig lässt sich RPA als schlanke Lösung für akute Problemstellungen einsetzen und ermöglicht somit neben dem gezielten Einsatz vorhandener Ressourcen auch den Schritt ins digitale Zeitalter.

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Autor: Alexander Steiner ist Chief Solution Architect der meta:proc GmbH in Köln und übersetzt Kundenanforderungen in technisch umsetzbare Lösungen. Dabei nutzt er zuvor gemeinsam entwickelte Strategien, um die RPA-Implementierung optimal und möglichst nahtlos in eine existierende Unternehmens- und Prozesslandschaft einzubetten.

meta:proc GmbH: Als Spezialist für Automatisierungssoftware nutzt die meta:proc GmbH modernste Technik und die eigene Expertise, um Arbeitsabläufe durch Prozessautomatisierung effizienter zu gestalten. Mit dem e:Agent entwickelte das Start-up mit Sitz in Köln und Bonn eine ganzheitliche Implementierungslösung für intelligente Prozessautomatisierungen. Neben den systemtechnischen Strukturen bietet meta:proc einen individuellen Service von ersten Gesprächen über die Bedarfsanalyse und Entwicklung bis hin zur Implementierung sowie einen weitreichenden Product-Support. Der e:Agent läuft in allen Windows-, MacOS-, Unix- und virtuellen Umgebungen und lässt sich zudem remote verwalten.

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