Grüne Versicherer: „Erneuerbare Energie haben Investorenvertrauen gewonnen“

Erneuerbare Energien. Bild von winterseitler auf Pixabay

Ist es der Weg in die Zukunft? Versicherer wollen in den kommenden drei Jahren ihre Beteiligungen an Infrastruktur und erneuerbaren Energien (EE) wesentlich ausweiten. Bei den Kriterien von Anlagen hat Asset-Liability-Management die höchste Bedeutung, die Renditemaximierung die Geringste.

Das gesteigerte Interesse an Infrastruktur und Erneuerbare Energien ist besonders in der Versicherungswirtschaft stark ausgeprägt, wie die Studie von VERS Leipzig und der Commerz Real unter 20 deutschen Versicherungen und zehn Pensionskassen zeigt. Die Versicherungen repräsentieren laut der Untersuchung etwa die „Hälfte des Anlagekapitals der deutschen Versicherungswirtschaft“ und die Pensionskassen „mehr ein Drittel des Kapitals aller Pensionskassen“.

Dieses Kapital will investiert werden. Konkret wollen 83 Prozent der befragten Investoren ihre Investitionstätigkeit in Alternative Investment Fonds (AIF) ausweiten. Davon wollen 70 Prozent ihre Investitionen in Infrastrukturfonds erhöhen, lediglich 3 Prozent wollen ihre Tätigkeiten zurückfahren.

Bei Immobilien verhält es sich ebenso. Etwa die Hälfte plant zudem einen Ausbau der Investitionen in Fonds für erneuerbare Energien. Selbst im Falle eines schnell und stark ansteigenden Zinsniveaus würden lediglich 10 Prozent ihre Eigenkapitalinvestments in AIF in Immobilien, Infrastruktur und erneuerbare Energien zurückfahren.

„Während Immobilien schon lange etablierte Investments für institutionelle Investoren sind, haben mittlerweile auch Infrastrukturinvestments und Anlagen in Erneuerbare Energie das Vertrauen dieser Investoren gewonnen“, erklärt Johannes Anschott, im Vorstand der Commerz Real verantwortlich für Produkte für institutionelle Investoren. „Gerade angesichts des in Deutschland häufig diskutierten Infrastruktur-Investitionsstaus und der angestrebten Energiewende ist dies eine äußerst positive Entwicklung.“

Deutschland bevorzugtes Ziel

Bei der präferierten Länderallokation bestehen deutliche Unterschiede zwischen den Assetklassen. Während der Fokus bei Immobilien mit 78 Prozent des Anlagekapitals auf Deutschland liegt, sind es bei Infrastrukturinvestitionen nur 38 Prozent. Dennoch steht hier der Heimatmarkt immer noch an erster Stelle, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 20 Prozent und den USA mit 19 Prozent.

Das ist den Versicherern wichtig

Größtes Gewicht bei der Auswahl der Kapitalanlagen hatte für die meisten der befragten Investoren das Asset-Liability-Management, also die Abstimmung des Anlageportfolios mit den Auszahlungsverbindlichkeiten, gefolgt von einer risikoadäquaten Rendite.

Autor: VW-Redaktion