Marsh verzeichnet starken Schadenanstieg bei W&I-Versicherungen

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Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Der Industrieversicherungsmakler Marsh hat zwischen 2016 und 2018 einen starken Anstieg der Schadenmeldungen bei Warranty and Indemnity (W&I)-Versicherungen in der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) von 293 Prozent registriert. Dies gehe allerdings auch mit einer wachsenden Nachfrage nach W&I-Versicherungen bei Käufern und Verkäufern zur Absicherung von Unternehmenstransaktionen einher. Dies geht aus der aktuellen Transactional Risk Insurance Claims Study hervor.

Demnach seien die an Marsh-Kunden geleisteten Schadenzahlungen in den letzten drei Jahren auf etwa 100 Mio. US-Dollar gestiegen. Mehr als die Hälfte der im letzten Jahrzehnt eingegangenen Schadenmeldungen auf Steuersachverhalte (31 Prozent) oder Bilanzabschlüsse beziehen (23 Prozent) beziehen. Auffällig sei jedoch auch, dass die Zahl der Schadenmeldungen zwischen 2016 und 2018 deutlich gestiegen ist.

Zudem zeigt die Studie, dass es bei großen Transaktionen mit einem Transaktionswert von über USD einer Mrd. US-Dollar deutlich mehr Schadenmeldungen als bei kleineren Transaktionen gebe. Die Gründe für diese Entwicklung sehen die Experten vor allem in der höheren Komplexität von großen Transaktionen. Zudem betreffen solche Transaktionen größere Unternehmen mit grenzüberschreitendem Geschäft, was das Risiko generell weiter erhöht, heißt es weiter. In der DACH-Region gab es nach Angaben von Marsh es bei 17 Prozent der W&I-Policen entsprechende Schadenmeldungen gab, die mehrheitlich Bilanzgarantien betrafen. Die Versicherer leisteten in der DACH-Region bei 84 Prozent der gemeldeten Schäden.

„Da die Zahl der Versicherer stetig zunimmt, steigt auch der Wettbewerb in der Branche bei der Weiterentwicklung der W&I-Policen. Die Deckung der Versicherung ist daher immer breiter und besser geworden, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Ereignis als Schadenfall einzustufen ist“, sagt Philipp Giessen, Leiter Private Equity und M&A bei Marsh Deutschland. „W&IVersicherungen sind nicht länger nur Instrumente, die Transaktionen ermöglichen, sondern auch ein bewährtes Mittel zum Risikotransfer, da Käufer und Verkäufer das Produkt nutzen, um selbst höchst komplexe und grenzüberschreitende Transaktionen abzusichern“, ergänzt Matthias Lüttges, Leiter Transactional Risks bei Marsh Deutschland.