Niederösterreichische Versicherung spricht sich für verpflichtende Katastrophendeckung aus

Stefan Jauk. Quelle: Niederösterreichische Versicherung (NV)

Kommt in Österreich bald ein verpflichtender Versicherungsschutz für Naturkatastrophen? Nach den verheerenden Starkregenereignissen im Süden der Alpenrepublik mehren sich die Branchenstimmen für das sogenannte „Belgische Modell“.

So müssten für eine landesweite Versicherbarkeit verschiedener Naturgefahren die gesetzlichen Rahmenbedingungen so geschaffen werden, dass zur bereits gesetzlich geregelten Feuerversicherung der Bereich Naturkatastrophendeckung hinzugefügt werden könne, fordert Stefan Jauk, Generaldirektor der Niederösterreichischen Versicherung (NV).

Allerdings sei es der Versicherungsbranche noch nicht gelungen, seitens der Politik eine Unterstützung für Naturkatastrophen-Lösungen zu erreichen, kritisierte Jauk gegenüber den Niederösterreichische Nachrichten (NÖN). Österreichs Finanzminister Magnus Brunner verwies im ORF jedoch auf den bestehenden Katastrophenfonds.“ Eine verpflichtende Katastrophenversicherung würde die Versicherung auf jeden Fall verteuern“, ergänzte Gabriele Zgubic, Verbraucherschutzsprecherin der Arbeitskammer (AK) im Mittagsjournal des ORF.

Der österreichische Versicherungsverband VVO spricht sich bereits seit Längerem für das sogenannte „Belgische Modell“ aus. „Der Versicherungsnehmer hätte mit einem derartigen ‚Naturkatastrophen-Versicherungspaket‘ einen Rechtsanspruch auf Versicherungsschutz für Schäden aus Naturgefahren. Gleichzeitig würde damit eine finanzielle und administrative Entlastung der Länder, Gemeinden und des Bundes einhergehen“, betonte Klaus Scheitegel, Vizepräsident des österreichischen Versicherungsverbandes VVO.

In der Alpenrepublik haben schwere Unwetter in den letzten Tagen und Wochen erhebliche Schäden verursacht. Die Wiener Städtische beziffert die Juli-Unwetter mittlerweile auf rund 30 Mio. Euro. Mit den schweren Überschwemmungen vom Wochenende dürften die Zahlen weiter ansteigen. Allein in Kärnten rechnet der Versicherer mit einem Schadensvolumen von rund zehn Mio. Euro. In der Steiermark werden sich die Schäden auf fünf Mio. Euro summieren, in Oberösterreich werden sich die Schadenszahlungen auf vier Mio. Euro, in Tirol auf drei Mio. Euro und in Salzburg auf zwei Mio. Euro belaufen. Der VVO beziffert die Schäden für die jüngsten Überschwemmungen, Stürme und Hagelschäden auf eine dreistellige Millionensumme.

Autor: VW-Redaktion

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