HonorarKonzept-Chef Reddmann: „Ein Provisionsverbot würde Branche und Honorarberatung nicht guttun“

HonorarKonzept-Chef Heiko Reddmann warnt vor einem Provisionsverbot. Quelle: Honorarkonzept

Keine Parteien erwünscht. Für das Wachstum der Honorarberatung braucht es keinen regulatorischen Druck und keine Unterstützung der Politik, sagt Heiko Reddmann, Geschäftsführer der HonorarKonzept GmbH.

Honorarberatung sei allgemein im Aufwind. Der positive Trend in Deutschland „gehe auch im laufenden Jahr weiter“, schreibt Reddmann im Halbjahreskommentar. Das „gesteigerte Interesse“ komme längst nicht mehr nur aus dem Maklerkanal. Auch Versicherer, Banken, Pools und Vertriebe kommen „aktiv auf HonorarKonzept zu“ und fragen Coaching- und Honorarserviceleistungen an.

Die Anzahl der mit HonorarKonzept kooperierenden Finanzberater ist bis zur Jahresmitte 2021 um 25 Prozent auf mehr als 1.600 Berater angestiegen. Beim Honorarinkasso hat das Unternehmen mit sieben Millionen Euro im ersten Halbjahr rund 20 Prozent mehr Honorare eingezogen und ausgezahlt als im Vorjahreszeitraum.

Keine Politik, kein Deckel

Auf Zustimmung und Beistand der Politik sei die Branche nicht angewiesen. „Unterstützende Worte für die Honorarberatung in einzelnen Parteiprogrammen zur Bundestagswahl 2021 sind für uns nicht so wichtig. Das Marktumfeld entwickelt sich auch ohne politische Agenda im Sinne der Honorarberatung“, schreibt Reddmann.

Von staatlicher Seite wünsche man sich „allenfalls einen deutlicheren Appell für die eigenverantwortliche Altersvorsorge“. Dazu gehört es, die „starren Modelle“ der ersten und zweiten Schicht der Altersvorsorge „aufzubrechen und neuen flexibleren Konzepten den Weg zu ebnen“. Kein Fan ist Reddmann von einem Eingriff in die Vergütungssysteme. „Ein Provisionsverbot würde der Branche und letztendlich auch der Honorarberatung nicht guttun.“

Es sei nachvollziehbar, dass im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld jeder Stein umgedreht wird und in diesem Zusammenhang auch über die Begrenzung von Provisionshöhen gesprochen werden muss. „Es ist aber nicht realistisch, zu denken, dass die Mehrheit der Finanzberater von heute auf morgen auf Honorarbasis arbeitet“ – die Gründe dafür liegen „sowohl auf Berater- als auch auf Kundenseite“.

Autor: VW-Redaktion