Makler Walter Benda: „Das ‚Sargdeckelklappern‘ ist einer dieser hoch manipulativen Tricks“

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Die Beratungsmethoden der Vermittler sind nicht immer frei von Kritik – auch aus der Branche selbst. So gebe es „einen Moment in der Beratung, in dem man mit Angst das rationale Denken des Gegenübers umgehen oder ausschalten kann“, konstatiert Versicherungsmakler Walter Benda.

„Das ‚Sargdeckelklappern‘ ist einer dieser hoch manipulativen Tricks. Ein Vermittler spricht dabei zum Beispiel über Krebsvorsorge mit einem jungen Mann. Der Kunde selbst ist gesund, jung, er schätzt das Risiko als gering ein. Man fragt ihn dann nicht, ob er selbst Krebs bekommen könnte, sondern was seiner Partnerin passieren kann“, moniert er im Interview mit der Rheinischen Post.

Eine andere Methode gebe es laut Benda „mit dem falschen Bargeld. Man drückt bei der Beratung dem Kunden ein Bündel falscher Geldscheine in die Hand. Das kann zum Beispiel die Summe der Förderung vom Staat bei der Riesterrente symbolisieren. Am Ende der Beratung nimmt man das Geld weg. Der Trick ist widerwärtig auf verschiedenen Ebenen: Man erzeugt mit einem haptischen Gegenstand eine Verlustangst und spielt noch mit einer frühkindlichen Emotion. Der Beratende soll was hergeben, was er eigentlich behalten will.“

Auch von den Corona-Versicherungen hält Benda nur wenig: „Die Produkte sind der Logik nach überflüssig. Was sie leisten, decken bereits gute Unfallversicherungen. Von den Corona-Versicherungen profitiert nur der Versicherer.“ Dabei habe die Branche „Produkte entwickelt, deren Nutzen höchst fragwürdig sind – zum Beispiel eine Impfschadenversicherung. Die braucht kein Mensch.“

Allerdings reagiere die Branche durchaus „ambivalent“ auf seine Kritik: „Es gibt einen nicht unerheblichen Teil in der Branche, der mich zum Kotzen findet. Für sie bin ich ein Verräter, ein Nestbeschmutzer. Aber es gibt einen großen Anteil von Kollegen, die mich mögen.“

Autor: VW-Redaktion

3 Kommentare

  • Christopher Schätzl

    Walter, ich mag Dich! 🙂

  • Ja, die beschriebenen Beispiele sind manipulativ und unseriös.
    Allerdings muss die Nennung von Schadenbeispielen zulässig sein, um das Risikobewusstsein des Kunden abzufragen und ihn beispielhaft über finanzielle Folgen und deren Absicherung hinreichend aufzuklären.

  • Liebesedingte Spenden (@CS) dürfen die Kollegen gerne an die bekannte Adresse senden! 😉

    @RS: Stimmt! Es gibt aber einen Unterschied zwischen Schadenbeispielen und dem Blutverkauf, wo so lange Panik gemacht wird, bis der Kunde meint das brennende Haus schon am Schmor riechen zu können. 😉

    @Redaktion: Danke an die Redaktion für die Erwähnung.

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