Clark-Chef Oster: „Kooperationskonzepte können nur dann funktionieren, wenn sie voll-digital gedacht sind“

Christopher Oster, Clark-CEO. Quelle: Clark

Corona hat die Versicherer hart getroffen: Nicht nur die etablierten Player, auch die Start-ups sind von den Auswirkungen der Krise nicht verschont geblieben. VWheute hat mit Clark-Chef Christopher Oster über die Folgen der Pandemie für Start-ups und etablierte Player getroffen.

VWheute: Die Insurtech-Investitionen sind zu Beginn der Pandemie deutlich zurückgegangen. Welche Folgen sehen Sie durch Corona für die Insurtechs und welche Auswirkungen sehen Sie für die künftige Entwicklung der Versicherungs-Startups?

Christopher Oster: Während der Pandemie wurde deutlich, dass Investoren ihr Augenmerk derzeit eher auf bestehende Investments im Portfolio richten, als neue zu tätigen. Wir bekommen von unseren Kapitalgebern gerade sehr viel Unterstützung. Sie geben uns wertvolle Hinweise, was in der aktuellen Phase wichtig ist. Auf Clark hatte die Corona-Pandemie bisher keine Auswirkungen. So konnten wir beispielsweise trotz Corona-Krise erfolgreich nach Österreich expandieren und wachsen kontinuierlich weiter: Über eine Million Versicherungsverträge haben mehr als 250.000 Nutzer bislang mit unserer App digitalisiert oder neu abgeschlossen.

VWheute: Marktbeobachter sehen in der Pandemie auch enorme Chancen für neue Geschäftsmodelle: Wie ist Ihre Einschätzung?

Christopher Oster: In dieser besonderen Situation geht es darum, die geänderten Kundenbedürfnisse adäquat zu adressieren. Viele Unternehmen mussten dafür beispielsweise ihren traditionellen Filial-Vertrieb ganz oder teilweise umstellen – auch für die Versicherungsbranche war dies in den ersten Wochen und Monaten der Pandemie ein großes Thema. Vor allem digitale Geschäftsmodelle, die per se nicht auf physischen Kundenkontakt angewiesen sind, erhielten in dieser Zeit verstärkte Aufmerksamkeit.

Als digitaler Versicherungsmanager sind wir nicht von physischen Kundenkontakten abhängig. Das heißt, die Beratung hat schon immer über die App stattgefunden oder in den Fällen, bei denen der Kunde noch mehr Beratungsbedarf hat, über das Telefon. So konnten unsere Versicherunsexperten in den vergangenen Monaten wie bisher unsere Kunden online und telefonisch beraten – ohne Probleme auch aus dem Home-Office.

VWheute: Kooperationen zwischen Insurtechs und etablierten Playern sind noch keine Regel: Könnte Corona hier zu einem Türöffner werden?

Christopher Oster: Kooperationskonzepte können nur dann funktionieren, wenn sie voll-digital gedacht sind und dem Kunden einen echten Mehrwert bieten. Denn am Ende geht es immer darum: Welche Vorteile bietet die Lösung dem Kunden? Werden Kundenbedürfnisse adäquat adressiert? Genau diese Nutzerzentrierung verfolgt Clark mit seinem digitalen Angebot.

Die Fragen stellte VWheute-Redakteur Tobias Daniel.

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