Ideal-CEO Jacobus: „Herzstück der Ideal UniversalLife ist eine neu entwickelte Versicherungsmathematik“

Rainer M. Jacobus, Vorstandsvorsitzender der Ideal Versicherungsgruppe. Quelle: Ideal

Der deutsche Lebensversicherungsmarkt befindet sich im Wandel und eine treibende Kraft dieses Wandels stellt die zunehmende Digitalisierung dar, die es den Unternehmen erlaubt, mittels Kostenoptimierung in einem hoch kompetitiven Markt zu bestehen. Die zunehmende Digitalisierung führt aber auch dazu, dass mittlerweile die erste Generation der „Digital Natives“ als relevante Kundengruppe am Markt auftritt, was zu einem veränderten Nachfrageverhalten führt.

Die Ideal hat sich frühzeitig dafür entschieden, dieser Entwicklung mit einem ganzheitlichen biometrischen Ansatz zu begegnen und führte daher ein Produkt nach dem amerikanischen Vorbild der Universal-Life-Versicherung ein: Die Ideal UniversalLife. Was 2015 als etwas gewagtes Experiment auf dem deutschen Versicherungsmarkt begann, entpuppt sich heute als die richtige strategische Entscheidung. Denn mittlerweile entfallen über 40 Prozent des Neugeschäftes der Ideal auf die UniversalLife – Tendenz weiter steigend!

Mit welchen Herausforderungen die Entwicklung eines komplett digitalen Produktes verbunden war und welche Innovationen in der Versicherungstechnik die neue Versicherungsplattform ausmachen, sei nachfolgend erklärt.

Versicherungsmathematisches Kontenmodell

Herzstück der Ideal UniversalLife ist eine vollständig neu entwickelte Versicherungsmathematik. Anders als die klassische Versicherungstechnik setzt dieses Verfahren auf das Prinzip der Kontentechnik. Die modulare Bauweise der Kontentechnik erlaubt eine Wiederverwendbarkeit der einzelnen Kontenbausteine, was zu einem effizienteren Einsatz von IT-Ressourcen führt. Außerdem ermöglicht es mehrere Produkte zur Altersvorsorge und Risikoabsicherung innerhalb eines Vertrages abzubilden.

Aufgrund der Flexibilität einer Universal-Life-Versicherung ergibt sich der größte Unterschied zu einer konventionellen Lebensversicherung in der Ermittlung des Deckungskapitals. In der klassischen Versicherungsmathematik wird das Deckungskapital eines Lebensversicherungsvertrages prospektiv ermittelt. Das bedeutet, dass das Deckungskapital dem Barwert der zukünftigen Leistung abzüglich des Barwerts der zukünftigen Prämien entspricht.  Diese Methode kommt jedoch aufgrund des flexiblen Zahlungsplanes einer Universal-Life-Versicherung nicht infrage.

Die Ideal UniversalLife setzt zur Ermittlung des Deckungskapitals daher auf eine retrospektive Methode, bei der das Deckungskapital dem Kontostand zum Monatsende entspricht. Diese Art der Kontenfortschreibung erlaubt es dem Versicherten, jederzeit alles nachzuvollziehen und im Zweifel auch nachzurechnen. Ein weiterer Vorteil besteht zudem darin, dass lediglich der monatliche Risikobeitrag mittels eines Formelwerkes ermittelt werden muss.

Bei der Ermittlung des monatlichen Beitrags für die Risikokomponenten wird der individuelle Leistungsplan als gegebene Größe betrachtet. Anschließend muss der monatliche Beitrag so gewählt werden, dass der Kontostand des Risikokontos zum Laufzeitende null beträgt.

Das Fortschreiben der Kontenstände als auch die Ermittlung der Risikokonten bedeuten im Umkehrschluss einen hohen Aufwand bei den IT-Ressourcen und der Administration von Datenbeständen. Allerdings stehen diesen Aufwänden erhebliche Vorteile gegenüber. Denn neben der Transparenz und Flexibilität für den Kunden, bietet das Kontenmodell auch technische Vorteile. Aufgrund der Systemarchitektur können die Leistungspläne vollkommen flexibel gestaltet werden, ohne dass dabei erneut Programmieraufwand oder eine Systemmodifikation nötig ist. Außerdem erlaubt die wiederverwendbare Kontentechnik eine effizientere und schnellere Produktentwicklung. Gleichzeitig liefert die monatliche Kontenfortschreibung automatisch die Zerlegung der Beiträge für die Risikokomponenten und des Deckungskapitals.

Digitaler Vertriebsprozess

Nicht nur beim Produktdesign war es nötig, neue Wege zu beschreiten. Die Digitalisierung setzt zum einen neue Maßstäbe in der Beziehung zwischen Versicherer und Kunde und verändert zum anderen auch die Beziehung des Versicherers zu den Vertriebskanälen. Daher wirkt es zunehmend befremdlich, dass es heutzutage noch gebräuchlich ist, den Abschluss eines Versicherungsvertrages auf Papier zu fixieren und im Anschluss eine unterschriebene Police an den Versicherten und teils auch an den Vermittler zu versenden.

Dieser Wust an Papier wird zudem in einem regelmäßigen Turnus durch die jährliche Wertemitteilung ergänzt. Diesen Prozess, der getrost als Anachronismus empfunden werden darf, durchbricht die Ideal UniversalLife, indem sie einen vollständig digitalen Vertriebsweg wählt.

Als gänzlich digitales Versicherungsprodukt setzt die Ideal UniversalLife bereits in der Kundenansprache auf den elektronischen Weg und bietet sämtliche Informationen in digitalen Flyern, Broschüren bis hin zur individuellen Vermittler-Landingpage an. Dies bietet allen Beteiligten den Vorteil, in einer zunehmend digitalisierten und vernetzten Welt, jederzeit Informationen bereitstellen oder empfangen zu können.

Der rote Faden der digitalen Ansprache zieht sich auch durch den Beratungsprozess, in welchem dem Vermittler alle nötigen Werkzeuge zur papierfreien Abwicklung an die Hand gegeben werden. Das Herzstück bildet dabei der individualisierte Link zur Kundenansprache „Mein UniversalLife“.

Im Zuge der Beratung, bei der Kunden und Vermittler mittels Simulationen einen individuellen Sparplan und die Risikoabsicherung erarbeiten, entwickelt sich „Mein UniversalLife“ zu einem digitalen und transparenten Versicherungskonto. Am Ende des Vertriebsprozesses steht dann ein vollständig digitaler Abschluss, bei dem Antrag, Unterschrift und Policierung papierlos erfolgen. Durch die transparente und jederzeit abrufbare Entwicklung des Versicherungskontos wird so Versicherung erstmals für den Kunden erlebbar.

Autor: Rainer M. Jacobus, Vorstandsvorsitzender der Ideal Versicherungsgruppe

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