Zurich-Verwaltungsratschef Liès fordert von Unternehmen „grünes Umdenken“

Michel Liès, Verwaltungsratspräsident der Zurich. Quelle: Zurich

Der Klimawandel dominiert seit Monaten die medialen Schlagzeilen, zuletzt beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Dabei sieht Michel Liès, Verwaltungsratspräsident der Zurich, nun auch die Unternehmen verstärkt in der Verantwortung. So lege die Zurich derzeit nur zwei Prozent ihres Anlagevermögens – rund vier Mrd. Euro – in Impact Investing. Dabei hätten die „Versicherer einen sehr großen Effekt über die Policen, die sie zeichnen – oder auch nicht zeichnen“.

Allerdings liege Fokus der Zurich liege aber nicht im klimafreundlichen Investment, sondern bei der Zeichnungspolitik, das heißt, bei der Vergabe von Versicherungspolicen. Hier sei man „sehr radikal“, so Liès im Interview mit dem SRF. Darüber hinaus würden Firmen, die mit fossilen Energien handelten, immer noch gedeckt, aber nur noch „bis zu einem bestimmten Grad.“ Die Firmen bräuchten eine Übergangsfrist, man schaue aber sehr genau hin, so Liès.

Erst vor wenigen Tagen hatte Zurich-CEO Mario Greco eine höhere CO2-Besteuerung gefordert. „Ich würde gerne Steueränderungen sehen, durch die CO2-Emissionen bei Geschäftsentscheidungen weltweit effektiv bewertet werden. Für unser Unternehmen verpflichte ich mich im nächsten Jahr, schnell und schnell innovative Veränderungen im Einzelhandel, neue Dienstleistungen für Millennials und neue Initiativen im Bereich der sogenannten Well-Care-Pflege zu entwickeln“, sagte der Versicherungsmanager.

Mittlerweile steigen die Versicherer und Rückversicherer zunehmend aus dem Kohlegeschäft aus. Inzwischen haben 17 der weltweit größten Versicherer Kohlegeschäfte reduziert. Sie kontrollieren rund 46 Prozent des Rückversichungs- und knapp 10 Prozent des Direktversicherungsmarktes. Dies ist das Ergebnis der dritten Klimaanalyse zur Versicherungsindustrie des globalen NGO-Netzwerks Unfriend Coal, dessen deutsches Mitglied Urgewald ist.

Autor: VW-Redaktion

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