Robotic Process Automation bringt Versicherern direkt „Zeit und Geld“

Alexander Steiner, Chief Solution Architect bei Automatisierungssoftware-Anbieter meta:proc

Versicherungsunternehmen müssen Geld verdienen. Alexander Steiner, Chief Solution Architect bei Automatisierungssoftware-Anbieter meta:proc, will mit Robotic Process Automation (RPA) dabei helfen. Den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei Versicherern hält er in vielen Fällen für zu aufwändig, obwohl beide Techniken miteinander kombinierbar seien.

Ganz allgemein bezeichnet RPA eigentlich nichts anderes als eine Software, die einen zuvor händisch ausgeführten Geschäftsprozess teilweise oder komplett automatisiert durchführt, erklärt der Experte. Wer jetzt aber an den Star Wars Roboter C-3PO denkt, irrt. Der neue Mitarbeiter besteht bei RPA nicht aus Blech, Schläuchen, Lämpchen und Motoren, „sondern aus einer Software“.

RPA lohne sich besonders bei „möglichst geradlinigen Prozessen, ohne irgendwelche störende Einflüsse von außen“. Steiner hat auch direkt ein Beispiel an der Hand.

Wenn ein Versicherer bei Umzügen zehn Prozent der Änderungen manuell einpflegt, ergibt das bei einem durchschnittlichen Aufwand von fünf Minuten schnell ein Arbeitsvolumen von 5.000 Stunden im Jahr, rechnet Steiner. Da lohne sich eine RPA-Einführung auf jeden Fall. Es lasse sich schnell realisieren und bringt von der ersten automatisierten Abarbeitung an „Ersparnisse hinsichtlich Zeit und Geld“.

KI wird überschätzt

Steiner ist von RPA-Lösungen überzeugt, KI sieht er in vielen Fällen kritisch. RPA und KI würden gerne in direkter Verbindung miteinander gesehen, erklärt er und mahnt: „Viele unterschätzen die Mächtigkeit einer rein regelbasierten RPA-Lösung und bewerten die Komplexität ihrer eigenen Volumenprozesse zu gering.“ Viele Unternehmen würden zudem die Möglichkeiten einer KI in der Regel „deutlich überschätzen“, den Aufwand für die KI-Implementierung dagegen falsch einschätzen.

Den Funktionsumfang einer KI mit dem einer regelbasierten RPA gleichzusetzen, sei schon sehr aufwendig. Alles darüber hinaus bedeute „noch mehr Aufwand“. Erschwerend komme hinzu, dass der Bereich zwischen den auf RPA beschränkten Fähigkeiten und den KI-gestützten heute noch sehr beschränkt ist.“

Dennoch könnten beide Lösungen miteinander verbunden werden. „KI kann zum Beispiel per Text- und Bilderkennung Daten aus einem Fax, einem Scan oder auch handschriftlichen Notizen extrahieren. Diese werden durch RPA weiterverarbeitet.“

Autor: VW-Redaktion