Bayern will „nicht länger“ auf staatlich subventionierte Dürreversicherung warten

Michaela Kaniber (CSU), bayerische Landwirtschaftsministerin. Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) macht Druck beim Thema Dürreversicherung. So fordert der Freistaat vor der nächsten Agrarministerkonferenz der Bundesländer die Einführung einer staatlich subventionierten Dürreversicherung in Deutschland. Man dürfe „nicht länger warten. Die Situation mit mehreren Hitzejahren in Folge zeigt uns, dass wir schnell reagieren müssen“, fordert Kaniber.

Auf die Frage, wie diese finanziert werden soll, lautet der bayerische Vorschlag: „50 Prozent der Versicherungsbeiträge kommen von Bund und Land – 30 Prozent vom Bund, 20 vom Land. Die anderen 50 Prozent zahlt der Landwirt“, so Kaniber.

So hatte der Freistaat Bayern bereits vor mehreren Monaten dazu eine entsprechende Bundesratsinitiative gestartet. Unterstützt werde diese nach Kanibers Angaben von Baden-Württemberg, in anderen Bundesländern sei das Interesse groß. Ihre Idee: Eine Mehrgefahrenversicherung, die einen Schutz gegen alle Naturrisiken einschließlich Dürre umfasst. Die Hälfte der Kosten soll dabei vom Bund und den Ländern übernommen werden.

„Ich bin der Auffassung, dass wir die Risikoabsicherung unserer Landwirte durch faire und ausgewogene Rahmenbedingungen verbessern müssen. Eine staatlich unterstützte Mehrgefahrenversicherung in der Landwirtschaft ist dafür am besten geeignet. Denn die Erfahrung aus anderen Ländern zeigt, dass eine breite Absicherung von Risiken wie etwa Dürre nur dann zu erreichen ist, wenn die Prämien für die Bauern bezahlbar bleiben“, begründete die Staatsministerin ihren Vorstoß.

Unterstützung erhält der Freistaat bereits von Niedersachsen. „Ich stimme Bayern zu“, sagte Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) auf Nachfrage von NDR 1 Niedersachsen. So müsse man weg von Soforthilfen hin zu einer externen Risikovorsorge bei extremen Wetter-Ereignissen. Auch Sachsen zeigte sich bislang offen für die Idee.

Diese sei durchaus sinnvoll, „damit die Landwirte nicht jedes Mal als Bittsteller auftreten müssten“, sagte der sächsische Agrarminister Thomas Schmidt (CDU) am Rande der Landwirtschaftsausstellung Agra 2019 in Leipzig. Auch die Bundesregierung zeigte sich für eine entsprechende Dürreversicherung offen. „Wir prüfen den Vorschlag aus Bayern sorgfältig“, sagte eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums.

Autor: VW-Redaktion