Streit um Ex-CEO Koch: Bilfinger bekommt 16,75 Mio. Euro vom D&O-Versicherer

Quelle: Bilfinger

Der Mannheimer Industriedienstleister Bilfinger hat sich im Streit mit dessen ehemaligen Vorstandschef Roland Koch und elf weiteren ehemaligen Vorständen auf einen Vergleich geeinigt. Demnach bekommt das Unternehmen einen Schadenersatz von insgesamt 18,2 Mio. Euro. Ein kleiner Teil davon wird über einen Gehaltsverzicht finanziert, der größte Teil über 16,75 Mio. Euro kommt indes von der D&O-Versicherung.

Allerdings sei mit der Zahlung kein Schuldeingeständnis der früheren Top-Manager verbunden, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Ursprünglich hatte der Konzern einen „erstattungsfähigen Schaden in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionenbetrages“ geltend gemacht.

Der ehemalige Bilfinger-Chef zeigte sich indes „weiterhin fest davon überzeugt, dass die von der Bilfinger SE öffentlich erhobenen Vorwürfe vollkommen abwegig waren und sind“. So habe er in seiner Amtszeit „persönlich bewirkt (…), dass das Compliance-System des Unternehmens in der Zeit seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender ständig weiterentwickelt wurde“, betonte sein Sprecher.

Der Aufsichtsrat hatte den früheren Vorständen „Pflichtverletzungen im Zusammenhang mit der Implementierung eines ordnungsgemäßen Compliance-Management-Systems“ vorgeworfen. Einzelne ehemalige Vorstandsmitglieder hätten außerdem „Pflichtverletzungen im Rahmen eines M&A-Projekts begangen“.

Welche Beträge von den einzelnen Managern konkret gefordert wurde, ist allerdings nicht bekannt. Der frühere hessische Ministerpräsident Koch war von Juli 2011 bis August 2014 Vorstandschef von Bilfinger. Die Aktionäre müssen der Vereinbarung aber noch auf der Hauptversammlung Ende April zustimmen.

Autor: VW-Redaktion

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