HDI wird restriktiver bei Feuer- und Galvanik-Risiken in Kleinbetrieben

Bildquelle: fish96/Pixabay
Zunehmend hohe Kosten zwingen Versicherer zu Bestandssanierungen und Prämienerhöhungen. Die HDI Versicherung hatte etwa bei bestimmten Gruppen im Kfz-Geschäft die Preise um 50 Prozent angepasst, zudem stellte man das Kfz-Neugeschäft über Maklerpools ein. Laut einem Medienbericht gibt es nun auch Sparmaßnahmen in der Feuersparte. KMU erhalten Kündigungen ihrer „Feuer- und MultiRisk-Verträge“. Bei Galvanik-Risiken will der Versicherer offenbar komplett aussteigen.
Im KMU-Geschäft ist die HDI stark aufgestellt, doch aufgrund hoher Schäden ist der Versicherer derzeit „zeichnungsunwillig“, das berichtet Platow-Brief in seiner neuesten Ausgabe. Die zum Talanx-Konzern gehörende Gesellschaft kündigt derzeit im großen Stil Feuerversicherungen. („Feuer- und MultiRisk-Verträge“). Das gehe aus einer E-Mail des HDI an einen Kunden hervor, laut Bericht bestätigt dieses Vorgehen auch der BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer. Von Galvanik-Risiken will sich die HDI zum 1. Januar 2025 sogar komplett trennen, das gehe aus einem Vorstandsbeschluss des Versicherers hervor.
HDI selbst wurde ebenfalls um einen Kommentar gebeten. Man überprüfe die Zeichnungspolitik regelmäßig, lautet eine Antwort. Bei Galvanik-Risiken gebe es „ein relativ hohes Schadenpotenzial“, man sei hier deshalb zurückhaltend, das betreffe aber nur einen „sehr kleinen Teil (unter 5%) des Geschäftes“, zitiert der Platow-Brief die HDI. Zu einem Komplett-Ausstieg gibt es kein Statement. Aufgrund des gestrigen Feiertages war HDI für weitere Kommentare auf Anfrage der VWheute-Redaktion nicht zu erreichen.
Offenbar sind die Maßnahmen im Gewerbegeschäft für KMU vorgesehen. Für große Industriekunden ist die HDI Global zuständig, dort musste man aufgrund von Problemen in der Feuersparte 2018 eine Gewinnwarnung aussprechen. Allerdings ist man hier schon lange wieder auf Kurs, man verdiene wieder die Kapitalkosten, wie Vorstandsmitglied und Leiter der Feuerversicherung, Dirk Höring, gegenüber VWheute erklärte. Er betont, dass man grundsätzlich keine Risiken pauschal ausschließen würde, sondern diese stets individuell anschaue.
Die HDI-Mutter Talanx präsentierte im August erneut Rekordzahlen. Erstmals in der Geschichte hat man nach sechs Monaten die 1-Mrd.-Euro-Marke beim Gewinn übersprungen. Auch der Umsatz und das EBIT wuchsen zweistellig, allerdings lief es auf dem deutschen Markt nicht so überragend, VWheute berichtete.
Autor: VW-Redaktion