Allianz schafft es nicht in die Top-100

Spitzenmanager Oliver Bäte. Bildquelle: Allianz

Ein strahlender Riese der Assekuranz, ein kleines Licht in der globalen Wirtschaft? Den weltweit wertvollsten Unternehmen zumindest kann die Allianz nicht das Wasser reichen. Zu diesem Ergebnis kommt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young in einer aktuellen Untersuchung. Grund zum Trübsal blasen haben Oliver Bäte und seine Kollegen aber keineswegs.

Der saudi-arabische Ölriese Saudi Aramco ist unter den zehn Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert das einzige, das seinen Hauptsitz nicht in den USA hat. Mit einem Börsenwert von drei Billionen Dollar bleibt der kalifornische Tech-Riese Apple der führende Akteur Nummer eins. Dahinter folgen Microsoft mit 2,78 Billionen Dollar und Saudi Aramco mit 2,14 Billionen Dollar.

Apple und Microsoft überzeugten mit einer positiven Aktienentwicklung. Während die Wertpapiere des Konzerns aus Cupertino um 45 Prozent zulegten, verbesserte sich der Tech-Gigant aus Redmond um 55 Prozent. Den Börsenwert mehr als verdreifacht hat Grafikchip-Spezialist Nvidia. Mit 1,22 Billionen Dollar sprangen die Amerikaner von Platz 17 auf Platz sechs der Rangliste. Meta arbeitete sich mit 920 Milliarden Dollar von Rang 24 auf sieben vor.

„In diesem Jahr hat vor allem das Thema Künstliche Intelligenz (KI) die Fantasie der Anleger und damit die Börsenkurse beflügelt“, erklärt EY-Deutschland-Chef Henrik Ahlers. „Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, haben sich zu Lieblingen der Investoren entwickelt.“ Ahlers sieht hier Europa und Deutschland eine Chance, „Terrain zurückzugewinnen“. Für den Standort D könne KI angesichts von Fachkräftemangel und demografischem Wandel Wachstumsimpulse bringen. Auch die Versicherer hoffen dadurch auf Effizienzgewinne.

Durchschnittlich haben die führenden zehn Unternehmen an den weltweiten Börsen um 29 Prozent an Wert gewonnen und sind 36,5 Billionen Dollar wert. Nach Angaben von EY schafft es Warren Buffett mit seiner Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway als einziger US-Player nicht aus der Technologiebranche in die Top 10.

Kennzahlen zur Allianz-Aktie. Bildquelle: Allianz

Zu den deutschen Glanzlichtern zählen SAP und Siemens. Ende 2022 war in der Liste der führenden 100 Wirtschaftsplayer kein Unternehmen aus Deutschland dabei. Der Walldorfer Softwarekonzern rückt mit 181 Mrd. Dollar und einem Zuwachs von über 50 Prozent von Platz 106 auf 61. Der Münchner Technologiekonzern Siemens ist mit 148 Milliarden Dollar auf Platz 88. Im Jahr zuvor belegte das Unternehmen noch Platz 115.

Versicherungsriese Allianz landet mit einer Marktkapitalisierung von 105 Mrd. Euro auf Platz 131. In den letzten Jahren haben sich die Münchener Versicherer kontinuierlich nach oben gearbeitet. 2018 lag die Marktkapitalisierung zum 31. Dezember noch bei 74,3 Mrd. Euro.

Einen zwischenzeitlichen Höhepunkt erreichte dieser Wert ein Jahr später mit 91,1 Mrd. Euro. In den Jahren 2020 bis 2022 lag sie zwischen 80 und 85 Mrd. Euro. Der Aktienkurs der Allianz lag am 31. Dezember 2023 bei 241,95 Euro. Zum gleichen Stichtag 2018 lag die Zahl noch bei 175,14 Euro. Auch diese Entwicklungen haben den Aufsichtsrat um Michael Diekmann dazu bewogen, das Mandat des 58-jährigen CEOs Oliver Bäte als Vorstandsvorsitzenden bis zur Hauptversammlung im Jahr 2028 zu verlängern. 

Prestigekonzerne wie die Autobauer Porsche (Platz 181), BMW (233) und Volkswagen (261) lässt die Allianz aktuell locker hinter sich.

Insgesamt ist laut EY die Bedeutung Europas an den Weltbörsen im vergangenen Jahr leicht gestiegen, bleibt aber relativ gering: Insgesamt 19 europäische Unternehmen können sich zum Jahresende unter den Top 100 platzieren, drei mehr als Ende vergangenen Jahres. Zum Vergleich: Im Jahr 2007, vor der weltweiten Finanzkrise, hatten noch 46 der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt ihren Sitz in Europa, nur 32 in den USA.

Autor: VW-Redaktion