Summitas und HBC kaufen im Gleichschritt zu
Auf die Platzhirsche GGW Group und MRH Trowe muss die Konkurrenz noch einiges aufholen und schwimmt mit der Konsolidierungswelle. Die Münchner Summitas-Gruppe holt sich ihren ersten Pensionsspezialisten ins Portfolio. Bei der Confera-Gruppe aus Erlangen handelt es sich um einen Makler, der sich ausschließlich auf die Mitarbeitervorsorge und -versorgung konzentriert. Unterdessen schluckt die Hanseatic Broking Center (HBC) mit Albis erneut einen Makler aus Hamburg.
Die Confera-Gruppe unter der Leitung von Claudia Lörtzer und Uwe Cornelsen kümmert sich mit ihren 35 Mitarbeitern um die Einführung, Analyse, Optimierung und Verwaltung betrieblicher Vorsorgewerke in mittelständischen Unternehmen – konkret geht es dabei um Lösungen zur betrieblichen Altersversorgung (bAV) und zur Krankenversicherung (bKV).
Confera profitiere stark von der Entwicklung am Arbeitsmarkt, heißt es in einer Mitteilung. So sehen sich infolge des Fachkräftemangels immer mehr Arbeitgeber dazu gezwungen, mit Zusatzleistungen und einer verbesserten Vergütungsstruktur, um die knappe Ressource Mitarbeiter zu werben. Die dafür nötige Unterstützung liefert die Confera-Gruppe – und das macht das Unternehmen so interessant für die Summitas-Gruppe. Das 2022 ins Leben gerufene Joint Venture der JDC Group, Bain Capital Insurance und der Canada Life Irish Holding, befindet sich schon seit längerer Zeit „auf Einkaufstour“, wie Summitas selbst schreibt. Erst vor wenigen Tagen meldeten die Münchner, sich mit der Dr. Ihlas GmbH den ersten Financial Lines-Versicherungsmakler in ihr Sortiment geholt zu haben (wir berichteten). Mit dem Erwerb der Confera-Gruppe folgt nun erstmals die Aufnahme eines Pensionsspezialisten in die Gruppe, wie Summitas-Geschäftsführer Jovan Zafirov erklärt. Zum Kaufpreis macht Zafirov keine Angaben. Für Summitas ist es bereits der sechste Zukauf, den die Gruppe seit Jahresmitte getätigt hat.
Wie schon bei früheren Makler-Übernahmen stellt Summitas auch in diesem Fall dem Gruppen-Neumitglied seine Plattformtechnologie zur Verfügung, wodurch die Kunden- und Vertragsdatenverwaltung künftig geschmeidiger ablaufen soll. Viele administrative und organisatorische Aufgaben würden dadurch „wesentlich erleichtert, sodass wir uns auf unser Kerngeschäft konzentrieren können“, kommentiert Confera-Geschäftsführer Uwe Cornelsen die Beweggründe für den Verkauf des Unternehmens – zumal eine „kompetente, zuverlässige und langfristige Betreuung“ in der betrieblichen Vorsorge „sehr beratungsintensiv“ sei, wie Cornelsen betont. So spielten unterschiedliche arbeits-, sozialversicherungs- und steuerrechtliche Gesichtspunkte eine große Rolle in der Arbeit von Confera. Zur Gruppe gehört auch die Confera Coverage Solutions GmbH. Diese befasst sich mit der Beratung und Vermittlung von Kompositversicherungslösungen. Hier profitiere das Unternehmen wiederum vom Zugang zu privaten und gewerblichen Kunden über das Vorsorgegeschäft, wie es heißt.
„Mit unserem fachlichen und technischen Know-how entlasten wir die Ressourcen der Confera-Gruppe und ermöglichen ihr eine dynamische Weiterentwicklung in ihrem Segment“, fasst Summitas-Geschäftsführer Zafirov die angestrebte Win-win-Situation zusammen.
HBC kauft erneut in Hamburg zu
Unterdessen vermeldet die ebenfalls sehr umtriebige Konsolidierungsplattform Hanseatic Broking Center (HBC) aus Hamburg einen weiteren Makler-Zukauf. Wie HBC mitteilte, findet sich künftig die ebenfalls in der Hansestadt ansässige Albis Assekuranzmakler GmbH unter dem Dach der Gruppe. Albis ist nach eigenen Angaben auf Logistik-Dienstleister, Nahrungsmittelhersteller, Unternehmen der Immobilienwirtschaft sowie Technologiekonzerne und Verlage spezialisiert. Dabei betreut der Traditionsmakler sowohl mittelständische Unternehmen als auch internationale Konzerne.
Erst vor wenigen Tagen hatte HBC die Hamburger Scanbroker-Gruppe gekauft, die sich seit 50 Jahren um mittelständische Kunden aus den Bereichen Industrie, Immobilien, Transport und Handel kümmert. Mit dem jüngsten Zukauf befinden sich nunmehr sieben Firmengruppen im Besitz von HBC. Was Geschäftsführer Hauke Martinsen mit seinem Übernahme-Kurs bezweckt und warum er ein zunehmendes Ungleichgewicht auf dem Makler- und Assekuradeursmarkt beobachtet, erklärt er im aktuellen Exklusiv-Interview mit VWheute.
Autor: Lorenz Klein