Cogitanda-Gründer Jörg Wälder ist gestorben

Jörg Wälder. Quelle: Cogitanda

Der Cyber-Assekuradeur Cogitanda meldet den plötzlichen Tod seines Gründers und Chief Executive Officers Jörg Wälder. Der gelernte Versicherungskaufmann hatte den Anbieter für Cyberversicherungen 2016 auf die Beine gestellt und in den letzten Jahren ausgebaut. Er blickt auf eine lange Branchenkarriere zurück.

Wälder startete seine berufliche Laufbahn 1982 bei der HDI Gerling Industrieversicherung AG. Es folgten verschiedene berufliche Stationen – unter anderem bei der Gothaer, wo er neun Jahre lang als Senior Executive Underwriting Manager tätig war, und dem Autobauer Daimler, wo er in Stuttgart, Berlin und New York zwischen 1993 und 1999 als Deputy Managing Director arbeitete. 2002 übernahm er den Posten des Global CEO Insurances & Chairman Eastern European FS bei Volkswagen. Drei Jahre später wechselte Wälder zur Zurich. Dort arbeitete er u.a. als Holding Board Member Germany & EVP – Global Head of Automotive.

Vor der Cogitanda-Gründung durchlief der Manager darüber hinaus zwischen 2013 bis 2016 Karrierestationen als Senior Executive Financial Services bei PwC und KPMG.

„In den vergangenen acht Jahren hat er das Ziel erreicht, ein unabhängiges und robustes Unternehmen zu schaffen“, heißt es in einer Unternehmensmitteilung zum Tode des Branchenexperten. „Jörg Wälder hat die Cogitanda durch vorausschauende Entwicklung der Bereiche Mitarbeiter, Managementteam und Geschäftsmodell stark und nachhaltig aufgestellt. Die Unternehmensgruppe von heute ist dafür ein greifbares Zeugnis.“

Wälder brannte für sein Unternehmen und dessen Geschäftsansatz. „Wer als Versicherungsanbieter relevant bleiben will, muss Cyber zeichnen.“ Davon war der Manager überzeugt.

Nach Informationen von VWheute traf die Nachricht die Cogitanda-Belegschaft „völlig überraschend“. Wälder habe einen engen Draht zu den Mitarbeitern gehabt. Umstände und Ursache für den plötzlichen Tod wurden zu Redaktionsschluss nicht bekannt. Wälder wurde 60 Jahre alt.

Bis auf Weiteres übernimmt Jens Lison die Amtsgeschäfte als CEO der Cogitanda Group. Den verstorbenen Wälder und neuen Chef verbinden nach Unternehmensangaben „viele Jahre der Zusammenarbeit in den vergangenen 20 Jahren“. 2008 etwa folgte Lison als Vorstand und Ressortchef für das Underwriting in der Schadenversicherung der Zurich in Deutschland auf Wälder, der damals zum „Global Head of the Automotive Industry“ ernannt wurde.

Erst im September wurde Lison als Group Chief Insurance Officer bei Cogitanda installiert. Der 58-jährige Versicherungsmanager, der u.a. bei der Axa, Zurich und der Allianz tätig war, führte in dieser Funktion den Versicherungsbereich im In- und Ausland. Zu den weiteren Vorstandsmitgliedern gehören aktuell Christian Sagawe als Chief Operating Officer und Christian Rink als Chief Financial Officer.

Neben dem Hauptsitz im rheinland-pfälzischen Altenahr-Kreuzberg und Standorten in München, Köln und Hamburg verfügt Cogitanda über Auslandsniederlassungen in Wien und Paris. Als nächstes ist der Markteintritt in Spanien, Portugal und Italien, später in Polen und danach in Benelux sowie den nordischen Ländern geplant.

Der Cyber-Assekuradeur erzielt Nettoprämien von 27 Mio. Euro und zählt über 4.600 angebundene Makler. Ein Kernstück des Unternehmens ist der sogenannte „Deckungskonfigurator“, der im Prinzip ähnlich funktioniert wie ein Fahrzeugkonfigurator von Autobauern im Internet. Damit sollen angeschlossene Makler, über die vertrieben wird, Deckungen für ihre Kunden gezielt zuschneiden können.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Jörg war ein großartiger Mensch, ein kluger Unternehmer und ein erfahrener Mentor. Er hat mit COGITANDA ein beeindruckendes Unternehmen aufgebaut. Sein plötzlicher Tod macht mich persönlich betroffen und traurig. Seiner Familie wünsche ich viel Kraft und Zuversicht in dieser schweren Zeit. Jörg wird vielen Menschen fehlen. Ich werde ihn als Mensch, Visionär und tatkräftigen Macher vermissen.

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