Kurswechsel bei Allianz Leben

Allianz-Managerin Katja de la Viña. Quelle: Allianz

Mit einem verwalteten Vermögen von rund 260 Mrd. Euro gehört die Lebensversicherungstochter der Allianz zu den schwergewichtigen institutionellen Investoren am deutschen Markt. Damit das so bleibt, schwenkt das von Katja de la Viña geführte Unternehmen angesichts der Zinswende in ihrer Anlagepolitik um, wie das Handelsblatt berichtet.

Die Allianz Leben rückt in der Anlagestrategie teilweise von ihren bisherigen Schwerpunkten ab. Nach Angaben der Wirtschaftszeitung soll der Anteil an alternativen Investments zunächst nicht ausgebaut werden. Stattdessen werden Unternehmens- und Staatsanleihen verstärkt ins Auge gefasst.

Quelle: Allianz Leben

In einem Faktenblatt vom 30. Juni dieses Jahres schreibt der Versicherer, dass er seine Investments in über 50 Anlageklassen breit streut sowie in verschiedenen Ländern, Regionen und Währungen angelegt hat. Dadurch können in der Praxis Kursschwankungen einzelner Segmente ausgeglichen und attraktive Renditen erwirtschaftet werden.

Mitte des Jahres waren rund 36 Prozent der Kundengelder, und damit rund 93 Mrd. Euro, in alternative Anlagen investiert. Diese hätten mit dazu beigetragen, dass der Versicherer für 2023 die Gesamtverzinsung in seinem Sicherungsvermögen um 0,3 Prozentpunkte habe anheben können. Die gesamte Verzinsung einschließlich Schlussüberschuss und Sockelbetrag für die Beteiligung an den Bewertungsreserven beträgt 2023 für das Vorsorgekonzept „Perspektive“ mindestens 3,5 Prozent, für das Vorsorgekonzept „Klassik“ mindestens 3,2 Prozent.

Quelle: Allianz Leben

Alternative Anlagen sind Investments, die nicht an der Börse gehandelt werden, wie Infrastrukturinvestments, erneuerbare Energien oder Finanzierungen von Gewerbeimmobilien. Aufgrund ihres langfristigen Investitionscharakters eignen sie sich besonders gut für Altersvorsorgeprodukte.

Wettbewerbsfähig hat sich die Allianz mit dieser Strategie gemacht, heißt es. Dass nun der Strategiewechsel kommt, mag nicht ganz überraschen. Unternehmens- und Staatsanleihen gewinnen auf dem aktuellen Niveau wieder an Attraktivität.

 „Am kurzen Ende sind wir bei vier Prozent, da gehen wir verstärkt rein“, erklärt de la Viña gegenüber dem Handelsblatt. Die Managerin glaubt, dass die Leitzinsen auf dem hohen Niveau bleiben werden. Aufgrund der volatilen Märkte will de la Viña Aktien im Kernportfolio behalten, aber mit Vorsicht agieren.

Autor: VW-Redaktion