HDI erwägt Expansion nach Südostasien

Dr. Wilm Langenbach ist seit dem 1. Dezember 2020 Mitglied des Vorstands der Talanx AG sowie Vorstandsvorsitzender der HDI International AG (Quelle: Daniel Möller/Talanx)

Sintflutartige Monsun-Regenfälle haben in Malaysia auf den Philippinen die schwersten Überschwemmungen seit Jahren ausgelöst. Gerade in diese Länder sowie nach Thailand und Indonesien will HDI laut Handelsblatt expandieren. Andere asiatische Märkte sind bereits gesättigt oder mit starken Konkurrenten besetzt. Eine endgültige Entscheidung soll bis Ende des Jahres 2022 fallen.

In Malaysia befinden sich derzeit mehr als 60.000 Menschen in Notunterkünften. Das Land liegt strategisch günstig im Herzen Südostasiens und ist damit der ideale Standort für Investoren, die beabsichtigen, einen Betrieb für die Herstellung von technologisch hochwertigen Produkten, ein Dienstleistungsunternehmen oder eine regionale Repräsetanz oder regionale Hauptverwaltung zu gründen.

Durch die Flut kommt es jedoch auch zu Lieferengpässen. Das niederländische Unternehmen BE Semiconductor Industries NV senkte am Montag seine Umsatzprognose für das vierte Quartal aufgrund der Überschwemmungen in seinem Werk in Shah Alam, Malaysia. Das japanische Unternehmen Nihon Dempa Kogyo Co, ein Hersteller von Quarzkristallen, die in Telekommunikations- und Industrieanlagen verwendet werden, teilte mit, dass sein malaysisches Werk beschädigt wurde und es Zeit brauchen wird, die Produktion wieder aufzunehmen. Panasonic Manufacturing Malaysia Bhd. erklärte, dass sein Werk, in dem Ventilatoren und Staubsauger hergestellt werden, beschädigt wurde.

Wie solche Schäden wohl ein Industrieversicherer treffen würden? Mag sein, dass auch HDI International darüber gerade nachdenkt. Der Mutterkonzern Talanx hat bereits Mitte November eine mögliche Expansion nach Asien angekündigt. Wilm Langenbach nannte nun Details: „Wir prüfen mit offenem Ausgang, mit Südostasien eine weitere Region hinzuzunehmen“, sagte der Vorstandschef von HDI International dem Handelsblatt. Demnach soll bis Ende des Jahres 2022 eine Entscheidung gefallen sein, ob tatsächlich eine komplett neue Auslandsregion erschlossen wird. Insgesamt fünf Märkte sind aus Langebachs Sicht interessant. Neben Vietnam, wo bereits der Industrieversicherer HDI Global tätig ist, hält er die Märkte in Thailand, Malaysia, Indonesien und den Philippinen für attraktiv. Langenbach kann sich den Einstieg am besten durch Akquisitionen und Partnerschaften vorstellen.

Bisher ist HDI International in Europa und Lateinamerika am Markt vertreten. In Japan und Südkorea könne laut Langenbach HDI International wenig zum Markt beitragen, das gilt auch für China, Indien und Australien. Deshalb liege der Fokus auf den aufstrebenden Ländern in Südostasien.

Autor: VW-Redaktion

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