Gewaltproteste in Großbritannien: Wirtschaftsminister fordert schnelle Auszahlung versicherter Schäden
Die Serie ausländerfeindlicher Ausschreitungen in Großbritannien reißen nicht ab. Dabei werden viele Autos zerstört und Geschäfte geplündert. Der Schadenregulierer Sedgwick spricht von „erheblichen Kosten“ für Versicherer. Auch der britische Versicherungsverband äußert sich.
Nach dem Tod von drei Schülerinnen, die am 29. Juli bei einem Messerangriff in Southport getötet wurden, kam es in der vergangenen Woche in mehreren englischen Städten zu Unruhen. In den sozialen Medien verbreiteten sich schnell Fehlinformationen, wobei rechtsextreme Aktivisten den mutmaßlichen Mörder fälschlicherweise als muslimischen Migranten identifizierten und daraufhin Moscheen angriffen.
Auch Geschäfte und Autos brannten aus, Vermummte attackieren ein Hotel, Flüchtlingsheime und Polizisten. Der neue Premierminister Keir Starmer kündigte ein hartes Durchgreifen an. Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds sagte der BBC, er habe an die Association of British Insurers (ABI) geschrieben, um sicherzustellen, dass die Unternehmen „so schnell wie möglich die ihnen zustehende Deckung durch ihre Versicherungspolicen erhalten“. Der Versicherungsverband erklärte hingegen, sie werde mit ihren Mitgliedern, der Regierung und anderen Akteuren zusammenarbeiten, um alles in ihrer Macht Stehende zu tun, damit sich die Kunden so schnell wie möglich erholen können.
Reynolds reiste am Freitag nach Liverpool, wo er mit einigen von der Gewalt betroffenen Kleinunternehmern sprach. Thematisch ging man auch auf den Versicherungsschutz und ob Versicherer für diese durch Unruhen verursachte Schäden aufkommen. Bei den meisten gewerblichen Policen sind solche Unruhen versichert, auch Betriebsunterbrechungs-Policen können greifen. Wenn das Fahrzeug während der Unruhen mutwillig beschädigt wurde, sind laut ABI „die meisten Vollkaskoversicherungen auch für Schäden an Ihrem Auto zuständig“. Der Verband selbst will noch keine grobe Schadenschätzung abgeben. Der Schadenregulierer Sedgwick spricht von „erheblichen Kosten“ für Versicherer.
Autor: VW-Redaktion