Zahl der Beschwerden beim Versicherungsombudsmann steigt

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18.037 Beschwerden über die Branche trudelten im vergangenen Jahr beim Versicherungsombudsmann ein. Damit stieg das Aufkommen 2023 um 2.130. Das geht aus dem aktuellen Tätigkeitsbericht der Schlichtungsstelle hervor, der für das vergangene Jahr jeweils bis zum 1. Februar vorzulegen ist.

Die meisten Beschwerden erreichten den Ombudsmann mit einer Anzahl von 3.405 wegen Problemen in der Lebensversicherungssparte. Dahinter folgt Rechtsschutz mit 2.934 und Kfz-Kasko mit 2.112. Die Gebäudeversicherung, eine in der Öffentlichkeit häufig kontrovers diskutierte Sparte, kommt auf 1.735 Eingänge. Angesichts der Anzahl von über 400 Millionen Verträgen in der Lebens- und Sachversicherung ist die Anzahl der Beschwerden verhältnismäßig gering. Für die PKV ist der Versicherungsombudsmann nicht zuständig.

Eine vertiefende und ausführliche Auswertung der Schlichtungsverfahren des Jahres 2023 mit umfangreichen Übersichten und Bewertungen zu den einzelnen Sparten wird erst der im kommenden Mai vorzustellende Jahresbericht enthalten. Diesen wird dann nicht mehr Wilhelm Schluckebier präsentieren, der im März nach fünf Jahren im Amt aufhört. Seine Nachfolge übernimmt zum 1. April Sibylle Kessal-Wulf, die von Dezember 2011 bis Dezember 2023 Richterin des Bundesverfassungsgerichts im Zweiten Senat war.

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Je nach Ergebnis seiner Prüfung entscheidet der Ombudsmann über die Beschwerde, spricht eine Empfehlung aus, unterbreitet einen Schlichtungsvorschlag und erläutert die Sach- und Rechtslage in verständlicher Sprache. Ihm kommt im Verfahren gegen Versicherer auch die Befugnis zu, bis zu einem Beschwerdewert von 10.000 Euro für das Unternehmen verbindlich zugunsten der Schlichtungsantragsteller zu entscheiden. Der Ombudsmann arbeitet für Verbraucher kostenfrei und überprüft die Entscheidungen des Versicherers oder das Vorgehen des Versicherungsvermittlers.

Autor: VW-Redaktion