Versicherer zahlt Millionenbetrag für Edelmetall-Betrug

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Edelmetalle sind ein wertvolles Gut. Anscheinend so wertvoll, dass nun der Hamburger Recyclingkonzern Aurubis von Kriminellen unterwandert, bestohlen und betrogen wurde. Der Schaden ist immens – für das Unternehmen und dessen Versicherer.

Medienberichten zufolge ist der Hamburger Kupferhersteller und Recycling-Spezialist Aurubis Opfer eines Betrugs geworden. Im Rahmen einer eigens angesetzten Inventur beziffert das Unternehmen den Wert des fehlenden Edelmetalls auf rund 185 Mio. Euro. Dabei geht Aurubis laut einem Bericht des Manager-Magazins davon aus, etwa 30 Mio. durch den Versicherer sowie durch beschlagnahmtes Vermögen wieder reinzuholen.

Mit entsprechenden wirtschaftlichen Folgen für die Bilanz: Statt eines operativen Ergebnisses von 450 bis 550 Mio. Euro erwarte der Konzern nur noch einen Betrag zwischen 310 und 350 Millionen Euro. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital prognostizierte das Unternehmen daher auf acht bis zwölf Prozent – nach 14 bis 18 Prozent vor dem Edelmetall-Fehlbestand.

Laut Landeskriminalamt seien bei Aurubis über einen Zeitraum von vielen Monaten edelmetallhaltige Zwischenprodukte entwendet worden, die beim Recycling von Elektroschrott entstehen. Zusätzlich wurde das Hamburger Unternehmen laut Wirtschaftszeitung über einen längeren Zeitraum im großen Stil betrogen. Demnach hätten Lieferanten von Recycling-Material und ehemalige Mitarbeiter offenbar systematisch Proben manipuliert, sodass der Konzern seine Lieferanten für Edelmetalle bezahlte, die gar nicht geliefert worden seien.

Konzernchef Roland Harings geriet laut Manager-Magazin den Raubzug jedenfalls stark unter Druck und gelobte Besserung: „Unsere Ambition ist, die Sicherheitsvorkehrungen so anzuheben, dass Diebstahl und Betrug unmöglich werden.“ Dazu würden strengere Zugangsregelungen sowie schärfere Personen- und Fahrzeug-Kontrollen gehören. Hintergründe über die Täter sind bislang noch nicht bekannt.

Wie der ADAC bereits im Januar berichtete, nimmt der Diebstahl von Auto-Katalysatoren deutlich zu. Demnach seien 2022 bereits 1.038 Diebstähle registriert worden. Zum Vergleich: 2021 waren es noch 959. Gegenüber 2020 (420 Kat-Diebstähle) habe sich die Zahl sogar mehr als verdoppelt. Der Grund: Katalysatoren enthalten kleinste Mengen Palladium, Platin und Rhodium. Diese Edelmetalle gelten als besonders wertvoll. Besonders betroffen von den Diebstählen seien vor allem ältere Fahrzeuge.

Autor: VW-Redaktion

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