Wenn sogar Politiker ein besseres Image haben: Erneut letzter Platz für den Versicherungsvertreter im Berufsranking

Die Zahl der Vermittler in Deutschland ist zum Jahresende 2022 zurückgegangen. Bildquelle: bertholdbrodersen auf Pixabay.

Es ist eigentlich jedes Jahr das Gleiche: Glaubt man der Bürgerbefragung des dbb – beamtenbund und tarifunion, genießen Versicherungsvermittler kein sehr gutes Ansehen. Auch in diesem Jahr ist es nicht anders.

So landet der Berufsstand des Versicherungsvermittlers mit einem Wert von gerade einmal sieben Prozent auf dem letzten Platz der beliebtesten Berufe – knapp hinter den Mitarbeitern einer Werbeagentur (acht Prozent) und einer Telefongesellschaft (zwölf Prozent). Selbst Politiker schneiden mit 17 Prozent besser ab. Bankangestellte kommen immerhin auf einen Zustimmungswert von 21 Prozent. Beliebteste Berufe sind – ebenso wenig überraschend – Feuerwehrmänner und -frauen mit einem Wert von 93 Prozent, gefolgt von Krankenpflegern (88 Prozent) und Ärzten (86 Prozent).

Quelle: Statista

Allerdings sind auch die weiteren Ergebnisse der 17. dbb Bürgerbefragung, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt hat, durchaus ernüchternd. So gehen aktuell nur noch 27 Prozent der 2.006 Bürgerinnen und Bürger ab 14 Jahren davon aus, dass der Staat in der Lage sei, seine Aufgaben zu erfüllen.

Danach sei der Staat vor allem mit der Asyl- und Flüchtlingspolitik, der Bildungspolitik sowie in der Klima- und Umweltpolitik überfordert. Auch alle abgefragten staatlichen Dienstleistungen und Institutionen haben demnach 2023 schlechtere Performance-Noten bekommen als im Vorjahr. Zudem konstatieren 80 Prozent der Befragten eine generelle Verrohung der Gesellschaft. 26 Prozent sind dabei selbst Zeuge von Übergriffen auf öffentlich Bedienstete geworden. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten im öffentlichen Dienst (54 Prozent) ist selbst beschimpft, bedroht oder tätlich angegriffen worden.

„Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Handlungsfähigkeit ihres Staates ist damit auf einen neuen Tiefpunkt gesunken. Das ist alarmierend.“

Ulrich Silberbach, Bundesvorsitzender des dbb – beamtenbund und tarifunion

„Das ist ein vollkommen inakzeptabler Wert! Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zahlen die Zeche für den generellen Ansehensverlust des Staates, nicht nur bei Polizei und Rettungsdiensten, sondern auch in Schulen, Jobcentern und Bürgerämtern. Die Verrohung und Gewaltbereitschaft ist inzwischen ein Riesen-Problem für den öffentlichen Dienst, aber eigentlich für unsere ganze Gesellschaft. Schauen Sie sich nur an, was im Internet, in Fußballstadien oder im Straßenverkehr los ist“, konstatiert der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Schmitz -Herzog

    Was will der Beamtenbund .sitzen die Beamten nicht überwiegend im Parlament.
    Der öffentliche Dienst, Verwaltung sollte sich Mal bewegen, dann wäre einiges in Deutschland besser. Wenn man sich eine Inflation Zulage einsteckt, muss man sich nicht wundern, das die Mehrheit sauer ist

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