Lkw-Kartell: Spediteure fordern 160 Mio. Euro Schadenersatz von Daimler
Der europäische Speditionsverband Elvis hat vor dem Landgericht Stuttgart eine Schadenersatzklage über 160 Mio. Euro inklusive Zinsen gegen den Automobilhersteller Daimler eingereicht (Az.: 30 O 435/19). Hintergrund ist dessen Beteiligung am sogenannten Lkw-Kartell.
Die Klage war ursprünglich schon Ende 2019 eingereicht worden, der konkrete Betrag wurde aber erst kürzlich nachträglich beziffert, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa). Dabei handelt es sich bereits um die zweite Klage von Elvis gegen Daimler. Bereits 2017 hatten die Spediteure Schadenersatzforderungen in Höhe von rund 176 Mio. Euro geltend gemacht. Darüber verhandelt wurde bislang aber noch nicht.
„Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass unseren Kunden kein Schaden entstanden ist“, wird ein Unternehmenssprecher von Daimler zitiert. Es verwundert also nicht, dass der Automobilkonzern die Klage des Europäischen Spediteursverbands für unbegründet hält. Als Klägerin tritt in beiden Elvis-Fällen die Themis Schaden GmbH auf, eine eigens dafür gegründete Tochterfirma des Verbundes, an die die Kläger ihre Forderungen abgetreten haben.
Bereits 2016 hatte die EU-Kommission entsprechende Kartellstrafen über insgesamt knapp drei Mrd. Euro gegen Daimler, Iveco, DAF und Volvo/Renault verhängt, weil diese sich über Jahre hinweg über Preislisten ausgetauscht hatten. MAN musste als Kronzeuge nichts zahlen. Scania wurde später zu einer Strafe von rund 900 Mio. Euro verurteilt.
Autor: VW-Redaktion