Steigende Nachfrage nach K+R-Versicherungen

Quelle: Bild von LionFive auf Pixabay

Entführungen von Geschäftsleuten entwickeln zunehmend zu einer Art „Geschäftsmodell“. Nach Angaben der Beratungsfirma wurden zwischen 2009 und 2019 mindestens 143 deutsche Staatsbürger im Ausland entführt. Dies bedeutet, dass im Durchschnitt mehr als ein Deutscher im Monat entführt wird SmartRiskSolutions. Die Folge: Immer mehr Unternehmen schließen entsprechende K&R-Versicherungen ab.

Demnach sieht SmartRiskSolutions bei kriminellen Entführungen einen Trend zu einer immer kürzeren Entführungsdauer, die oft weniger als eine Woche dauern. „Wenn deutsche Firmen und Organisationen von Entführungen betroffen sind, sollte man nicht vergessen, dass nach unserer Erfahrung über 90 Prozent der Entführungsopfer nicht westliche Firmenmitarbeiter sind, sondern einheimische Mitarbeiter ausländischer Firmen und Familienangehörige. Auch hier ist von den Firmen ein professionelles Krisenmanagement gefordert“, konstatiert Geschäftsführer Pascal Michel.

Dabei gelten Nigeria, Syrien, Mexiko, Afghanistan und Senegal derzeit als gefährlichste Länder für Geschäftsleute. Über alle Nationen hinweg geht der Bundesnachrichtendienst von 50.000 Entführungen aus. Konkrete Zahlen gebe es hingegen „nicht, da diese Geschehnisse so gut wie gar nicht an die Öffentlichkeit gelangen oder Betroffene aus Angst vor den Tätern oder der Polizei keine Anzeige erstatten“, ergänzt Michel.

Viele Unternehmen reagieren darauf mit dem Abschluss einer entsprechenden „Kidnapping and Ransom“-Versicherung – auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich noch hinter Großbritannien und den USA hinterherhinkt. Konkrete Zahlen sind allerdings bislang nicht bekannt. „Die Entführungs- und Lösegeldversicherung ist ein hochsensibler Bereich. Deshalb ist es schwierig, die Größe des Marktes und die Anzahl der Versicherten zu definieren, denn es werden nur sehr wenige Informationen darüber veröffentlicht“, betonte Stefan Sievers bereits im August 2019 gegenüber dem Handelsblatt.

Für Michel spielen neben der K&R-Versicherung allerdings auch noch andere Faktoren eine wesentliche Rolle. Dazu zählen neben einer Reisesicherheitsrichtlinie auch ausreichende Informationen über die Sicherheitslage im Zielland, ein konzernweites Travel-Risk-Management mit Krisenstab, eine 24/7-Hotline sowie Trainings, in denen eine Entführung oder Erpressung simuliert werden.

Autor: VW-Redaktion

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