Brandkrimi in Bremen: Basler muss 2,5 Millionen zahlen

Brand im Restaurant in Chemnitz. Anschlag oder Brandstiftung? Bildquelle: Dirk (Beeki®) Schumacher auf Pixabay

Es war ein zähes Ringen und ein Kriminalfall der Extraklasse. Im beschaulichen Bremen brannte vor viereinhalb Jahren das Textilhaus Hamm und drei weitere Häuser ab, schnell hatte sich die Versicherung auf den Besitzer des Geschäftes als Brandstifter eingeschossen. Hans Eulenbruch kam in Haft, doch dann drehte sich der Wind.

Die Anklage fiel in sich zusammen, wie der Weser Kurier meldete, obwohl an der Brandstiftung selbst kein Zweifel bestand. Neben dem Textilhaus brannten noch zweit weitere Häuser ab, sodass ein Gesamtschaden von 15 Millionen Euro entstand. Von den Tätern fehlt nach wie vor jede Spur, sodass Eulenbruch nach einem Jahr Verhandlungsdauer schlussendlich strafgerichtlich freigesprochen wurde.

Beim folgenden Zivilprozess kam es zu einer Einigung, offenbar wollten sich alle Beteiligten einen zweiten Prozess um die Täterschaft Eulenburgs und eines weiteren vermeintlichen Mittäters ersparen. Das Gericht hatte für das abgebrannte Textilhaus einen wirtschaftlichen Gesamtschaden in Höhe von fünf Millionen Euro beziffert, die 2,5 Millionen Euro Zahlung der Basler entspräche also einem Treffen der Beteiligten in der Mitte.

„Keine Federn gelassen“

Eulenbruch hat eine andere Sicht auf die Dinge wie er in einem Gespräch mit dem Weser-Kurier unverblümt erklärte: „Fünf Millionen Euro waren die Obergrenze, wenn die Versicherung den Neuwert hätte ersetzen müssen.“ Das wäre aber nur dann der Fall gewesen, wenn er sein Geschäft wieder aufgebaut hätte, doch auf den Brand folgte die Insolvenz.  Der Vergleich wäre „mit leichten Abstrichen“ das Ergebnis, mit dem er gerechnet habe, er selbst habe „keine Federn gelassen“, erklärte Eulenburg.

Wie viel Geld der beschuldigte Geschädigte schlussendlich bekommt, ist noch nicht sicher. Nach der Insolvenz müssen die Gläubiger des früheren Textilhauses ausgezahlt sowie Insolvenz-, Anwalts- und Gerichtskosten beglichen werden.

Der Restbetrag geht an die Harms am Wall GmbH, also in Eulenbruchs Tasche. Der 67-Jährige betreibt aktuell zwei weitere Geschäfte in Bremen und Bremerhaven.

Autor: VW-Redaktion