NN verkauft Türkeigeschäft an Zurich

Bildquelle: NN Group

Der niederländische Versicherungskonzern Nationale-Nederlanden veräußert sein Türkeigeschäft an die Zurich. Seit 15 Jahren ist NN im Land präsent. Der Geschäftsfokus liegt neben Renten- und Lebensversicherungen auf Krankenzusatzpolicen an. Besonders wertvoll war die Einheit wohl nicht. Der Abschluss ist für das erste Quartal 2025 vorgesehen.

NN Hayat ve Emeklilik zählt rund 180 Mitarbeiter und betreut seine Kunden vorrangig über ein Netzwerk unabhängiger Agenturen. Der Beitrag der Einheit zum Betriebsergebnis der Group sei begrenzt gewesen, heißt es in einer Mitteilung. Die Niederländer erwarten, dass der Verkauf einen „vernachlässigbaren Einfluss“ auf die Solvency-II-Quote der NN Group haben werde. Das Betriebsergebnis von NN belief sich in der ersten Jahreshälfte auf 1,3 Mrd. Euro und das Nettoergebnis auf 0,6 Mrd. Euro.

 „Die Entscheidung, unser türkisches Geschäft zu verkaufen, ist das Ergebnis eines gründlichen Prozesses. Nach sorgfältiger Abwägung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass eine Veräußerung unserer türkischen Aktivitäten im besten Interesse unserer lokalen Kunden, Mitarbeiter und anderer Interessengruppen ist“, sagt Frank Eijsink. Der Manager wurde mit Wirkung vom 1. September 2023 zum Chief Executive Officer of International Insurance und Mitglied des Vorstands der NN Group ernannt. Er ist für die Versicherungsgeschäfte von NN in Europa zuständig.

Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der behördlichen und kartellrechtlichen Genehmigungen und wird voraussichtlich im ersten Quartal 2025 abgeschlossen sein.

Für 2025 bereitet NN die Einführung eigener Girokonten und Zahlungskarten vor und tritt damit in direkte Konkurrenz zum etablierten niederländischen Bankensektor. Die Einheit soll vollständig digital arbeiten. „Wir tun dies, weil es Platz auf dem Markt gibt“, hieß es. „Es ist eine Alternative zu den großen Banken, und es gibt einen Bedarf dafür.“

NN mit Sitz in Den Haag entstand aus der früheren Versicherungssparte der ING und wurde 2014 an der Börse in Amsterdam gelistet. Im Zuge der Bankenkrise erhielt ING staatliche Unterstützung, die an die Auflage geknüpft war, sich von ihren Versicherungs- und Investmentgeschäften zu trennen.

Zurich nahm 2008 seine Geschäftstätigkeit in der Türkei auf und ist im Privat- sowie Firmenkundengeschäft aktiv. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte über Bankfilialen und Agenturen. Die Prämieneinnahmen beliefen sich 2023 rund fünf Milliarden Türkische Lira.

Autor: VW-Redaktion