Munich Re heiß auf 2024

Munich Re-Chef Joachim Wenning. Bildquelle: Munich Re

Joachim Wenning hat sein Unternehmen in den fast sieben Jahren, in denen er als CEO am Ruder ist, gut aufgestellt. Für 2024 und 2025 seien die Geschäftsaussichten für Munich Re insgesamt positiv. Für den Rückversicherer gibt es derzeit keinen Grund, am angekündigten Gewinnziel von fünf Mrd. Euro zum Ende dieses Jahres zu rütteln. Ein Markt scheint dem Dax-Player besonders wichtig zu sein.

Mit Blick auf 2023 sprach Wenning beim Neujahrsempfang von einem sehr guten Jahr. Im Herbst wurde das Gewinnziel von vier Mrd. Euro auf 4,5 Mrd. Euro nach oben geschraubt. Das Dax-Unternehmen habe von stark gestiegenen Preisen in der Schaden- und Unfallrückversicherung profitiert, aber auch mehr Gewinn in weniger schwankungsanfälligen Geschäftsfeldern wie bei Erstversicherungstochter Ergo erzielt. Zudem wurde das Angebot an Rückversicherungsschutz tendenziell ausgebaut, heißt es.

Während die Schaden-Rückversicherung zwei Mrd. Euro zum Gewinn beisteuert, soll das Lebensrück-Geschäft 1,5 Mrd. Euro ausmachen. Der Rest sei in ähnlichen Verhältnissen auf Ergo sowie das Spezialversicherungsgeschäft zurückzuführen. Die offiziellen Finanzzahlen für 2023 werden am 27. Februar vorgestellt.

Mitte Dezember kündigte Munich Re bereits an, für 2024 einen Nettogewinn von fünf Mrd. Euro ins Auge zu fassen. Der Versicherungsumsatz der Gruppe soll bei 59 Mrd. Euro liegen und die Kapitalanlagerendite sich merklich auf über 2,8 Prozent verbessern. Im Geschäftsfeld Rückversicherung rechnet das Unternehmen mit einer Erhöhung des Versicherungsumsatzes auf 39 Mrd. Euro und einem Nettogewinn von 4,2 Mrd. Euro.

In einem Interview mit China Daily ließ Wenning kürzlich durchblicken, dass er in China vielversprechende Geschäftsmöglichkeiten sehe. Munich Re, die vor zwei Jahrzehnten eine Niederlassung im Reich der Mitte gründete, könnte ihr Engagement mit der Zeit vergrößern.

Aktuell erzielt der Rückversicherer im Land ein Prämienvolumen von rund zwei Mrd. Euro. Nach Schätzungen von Munich Re sind derzeit rund fünf Prozent der Naturkatastrophenrisiken in China durch Versicherungen oder Rückversicherungen gedeckt – vor zwei Jahrzehnten waren es noch rund drei Prozent. Im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt, der bei rund 38 Prozent liegt, ist die Versicherungsdurchdringung in China vergleichsweise gering.

Neben CEO Wenning war auch der seit 2019 amtierende Chief Investment Officer Nicholas Gartside beim Neujahrsempfang dabei. Der Manager übte Kritik am Pessimismus für Deutschland. Der Standort D werde im Vergleich zu Europa unterbewertet, zitiert ihn die Wirtschaftswoche. „In einem Jahr oder so werden wir eine viel optimistischere Situation vorfinden“, prognostiziert der Experte.

Autor: VW-Redaktion