Niedrigzins lässt Pensionsverpflichtungen der Dax-Unternehmen steigen

Bildquelle: Deutsche Börse

Die anhaltend niedrigen Zinsen lassen die Pensionsverpflichtungen der 30 Dax-Konzerne weiterhin steigen. Nach Angaben des Beratungsunternehmens Mercer stieg der Wert im Jahr 2020 von etwa 389,9 Mrd. Euro auf etwa 410 Mrd. Euro.

Laut Mercer entspricht dies einem Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Dies ist vor allem eine Folge des erneut gesunkenen Rechnungszinssatzes. Nachdem der Zins bedingt durch die Corona-Pandemie zunächst gesunken und im März schlagartig angestiegen ist, ist er dann bis zum Jahresende kontinuierlich abgesunken, so das Beratungsunternehmen.

„Durch die Corona-Pandemie war es lange offen, wie sich das Zinsniveau zum Jahresende entwickeln wird. Im letzten Quartal ging der Zins noch einmal um 0,15 Prozentpunkte nach unten.“

Thomas Hagemann, Chefaktuar von Mercer Deutschland

Gleichzeitig sank das Pensionsvermögen im IFRS-Abschluss von 258,6 Mrd. Euro auf etwa 252 Mrd. Euro. Der Deckungsgrad der Pensionsverpflichtungen liegt bei etwa 61 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahr (66 Prozent) gesunken.

Ohne eine Änderung beim Rechnungszins und ohne die Veränderung bei der Zusammensetzung des Dax wären die Verpflichtungswerte nahezu unverändert geblieben, weil Dienstzeit- und Zinsaufwand 2020 in etwa genauso hoch waren wie die getätigten Zahlungen.

Hinzu kommen auch die strukturellen Veränderungen im Dax: So haben die Lufthansa und Wirecard den deutschen Leitindex im Jahr 2020 verlassen. Die Deutsche Wohnen und Delivery Hero wurden neu aufgenommen.

Autor: VW-Redaktion

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