Zahl der Versicherungsvermittler im Schlussquartal 2020 überraschend gestiegen

Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die Zahl der Versicherungsvermittler ist im vierten Quartal 2020 überraschend gestiegen. Im Gesamtjahr sank ihr Zahl allerdings um rund 1.000, wie aus den gestern vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag veröffentlichten Daten hervorgeht. Per 4. Januar 2021 weist das Vermittlerregister insgesamt 197.437 Eintragungen aus. Am 30. September 2020 waren noch 196.756 Vermittler gezählt worden. Zu Jahresbeginn waren es aber noch 198.452 gewesen.

Besonders auffällig ist die Entwicklung bei den gebundenen Versicherungsvertretern, deren Zahl seit etlichen Quartalen rückläufig war. Jetzt stiegen die Einträge im Vermittlerregister auf 118.135 (30. September 2020: 117.491). Zu Beginn des Vorjahres waren es nach der DIHK-Grafik noch 119.271 gewesen. Im Jahresvergleich war die Zahl der Versicherungsmakler, der zweitgrößten Gruppe unter den Versicherungsvermittlern, auf 45.962 (46.371) rückläufig. Bei gegen Honorar arbeitenden Versicherungsberatern ging die Zahl der Eintragungen auf 326 (338) zurück.

„Das ist trotz der Corona-Pandemie eine erfreuliche Tendenz zum Jahresende. Dennoch kämpft unser Berufsstand mit Abwanderung, denn in 2020 verloren wir insgesamt 1.051 Exklusivvermittler und 324 Versicherungsmakler. Das zeigt, dass die Belastungen und Kontakteinschränkungen durch die Pandemie nicht spurlos an unserem Berufsstand vorübergegangen sind.“

Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK)

Nach den zugleich veröffentlichten Daten zu den Finanzanlagenvermittlern, deren künftige Beaufsichtigung weiter in der Schwebe ist, gab es zu Jahresbeginn 38.106 (Ende September 2020: 37.961) Eintragungen. Bei den Honorar-Finanzanlagenberater gab es wenig Bewegung im Schlussquartal. Ihre Zahl nahm auf 208 (205) zu. Einen Zuwachs bei den Registrierungen ergab sich in den letzten drei Monaten des Vorjahres bei den Immobiliendarlehensvermittler auf 54.756 (54.295).

Ob es wie von der Koalition vereinbart zu einem schrittweisen Wechsel der Aufsicht über Finanzanlagenvermittler und Honorar-Finanzanlagenberater auf die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kommt, erscheint zweifelhaft, zumal es in der Union starke Bedenken gibt und die Bundestagswahl ihre Schatten vorauswirft.

Autor: Manfred Brüss

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