R+V: „Sturm ‚Sabine‘ war nicht so verheerend wie befürchtet“

Sturm (Symbolbild). Bild von RENE RAUSCHENBERGER auf Pixabay

Erstes Aufatmen bei der R+V Versicherung nach dem stürmischen Wochenauftakt in Deutschland. Nach Ansicht des Genossenschaftsversicherers aus Wiesbaden sei der erste Frühjahrssturm in diesem Jahr glimpflicher ausgegangen aus bislang erwartet.

„Wir sind erleichtert, dass die Zerstörungskraft von Sabine nicht so verheerend war wie befürchtet. Bis Mittwochmorgen haben unsere Kunden mehr als 15.000 Schäden gemeldet mit einer Schadensumme von rund 25 Mio. Euro“, konstatiert Norbert Rollinger, Vorstandsvorsitzender der R+V.

Die meisten Schäden verzeichnete der Versicherungskonzern in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Allerdings erwartet die R+V in den nächsten Tagen noch weitere Schadenmeldungen. So schätzt Rollinger, dass Sturmtief „Sabine“ am Ende bei R+V mit einer Schadensumme mehr als 50 Mio. Euro zu Buche schlägt – leicht unterhalb von Sturm Friederike vor zwei Jahren.

Auch die Provinzial Rheinland rechnet in einer ersten Prognose mit moderaten Schäden durch „Sabine“. „Die Schadensumme wird bei unseren Kunden voraussichtlich zwischen 25 und 35 Mio. Euro betragen“, so eine erste Prognose von Christoph Hartmann, dem Pressesprecher der Provinzial Rheinland.

Innerhalb der ersten 48 Stunden wurden Unternehmensangaben zufolge rund 9.700 Sachschäden an Gebäuden und rund 250 Schäden an Kraftfahrzeugen gemeldet. Damit werden die Schäden durch „Sabine“ voraussichtlich erheblich geringer ausfallen als beim letzten großen Orkantief „Friederike“ vom Januar 2018. Damals hatte die Provinzial Rheinland Schäden in Höhe von 60 Mio. Euro zu verzeichnen.

Ecclesia rechnet mit geringen Schäden an Kirchengebäuden

Der Versicherungsmakler Ecclesia rechnet ebenfalls nur mit geringen Schäden an kirchlichen Gebäuden. „Bisher verzeichnen wir nur wenige größere Schäden“, wird ein Unternehmenssprecher bei der Frankfurter Neuen Presse (FNP) zitiert. Gemeldet wurden kleinere Schäden wie herabgefallene Dachziegel oder umgestürzte Bäume.

Der spektakulärste Schaden an einem Kirchengebäude war der Sturz eines Kranes auf das Dach des Kaiserdoms in Frankfurt am Main. Die Stadt geht davon aus, dass die Versicherung für den Schaden aufkommt. Die genaue Schadenshöhe steht laut FNP aber noch nicht fest. 

Gartenbau-Versicherung schätzt versicherten Gesamtschaden auf rund 1,5 Mio. Euro

Bei der Gartenbau-Versicherung sind nach Sturm „Sabine“ bislang rund 300 Schadenmeldungen eingegangen. Diese verteilen sich vor allem über den Westen der Republik „mit einer leichten Häufung in Baden-Württemberg und Bayern“, so eine Unternehmenssprecherin gegenüber dem Fachmagazin TASPO online. Den versicherten Gesamtschaden schätzt die Versicherung vorläufig auf etwa eine bis 1,5 Millionen Euro, wobei es sich in den betroffenen Betrieben meist um kleine bis mittlere Schäden handele.

Insgesamt dürften sich die Schäden durch Sturmtief „Sabine“ nach Berechnungen der aktuariellen Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) auf etwa 600 Mio. Euro belaufen. Das Beratungsunternehmen Aon Hewitt rechnet mit einer Schadensumme von etwa 500 bis 700 Mio. Euro.

Autor: VW-Redaktion

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