Trochimczuk: „Ohne starkes Back-End werden Versuche bei Ökosysteme scheitern“

Michal Trochimczuk, Managing Partner von Sollers Consulting (Quelle: Sollers)

Digitale Ökosysteme gewinnen in der Versicherungsbranche immer mehr an Bedeutung. Denn diese „eröffnen enorme Wachstumschancen für Versicherer“, glaubt Michal Trochimczuk, Managing Partner von Sollers Consulting. Vor allem auf dem deutschen Markt beobachte man „erste richtige und wichtige Schritte“.

„Was wir hier sehen, ist erst der Anfang. Ohne ein starkes Back-End werden die Versuche beim Thema Ökosysteme scheitern“, warnte Trochimczuk auf einer Abendveranstaltung des Beratungsunternehmens. Dabei hätten die Versicherer drei Optionen Sie können sich bestehenden Ökosystemen anschließen und dort komplementäre Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Eine Reihe von Versicherern wird selber aktiv und nimmt die Rolle des Gestalters eines Ökosystems ein.“Dies erfordert den Aufbau einer digitalen Plattform und die Anbindung von Partnern“, ergänzt der Sollers-Manager. Allerdings sei dieser Weg „kostspielig und riskant“.

Alexander Bernert, Head of Innovation & Market Management der Zurich Deutschland, mahnte indes eine grundlegende Strategie- und Mentalitätsänderung im Vertrieb an. „Die Versicherer stellen beim Thema Ökosysteme viel zu häufig ihre Probleme in den Vordergrund, nicht diejenigen des Kunden. Die Leute kaufen doch eher etwas Immaterielles, eine Lösung. Nicht den Bohrer, sondern das Loch in der Wand“.

Allerdings sei Technologie „das geringere Problem. Fraglich ist allerdings, ob Versicherer wissen, was der Kunde will. Verstehen die Versicherer überhaupt den Kunden? Die Marktperspektive müssen sie noch lernen“, ergänzte Witold Jaworski, CIO International der Ergo Technology & Services Management AG.

Autor: VW-Redaktion