LV: „Debeka, Karlsruher Leben und Süddeutsche Leben steht das Wasser bis zum Hals“

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Stehen die Lebensversicherer mit einem Bein im Grab? Wenn einer Studie der DFSI Ratings GmbH Glauben geschenkt werden kann, dann auf jeden Fall. Wenn.

Immer mehr Versicherer erwirtschaften kaum mehr, als sie für einst gegebene Garantien benötigen, schreibt das Institut. Das sehe auch die Bafin so, die „34 der insgesamt 87 in Deutschland aktiven Versicherer unter intensivierte Aufsicht stellte“, so weit, so richtig, so bekannt. Allerdings wiederholte Frank Grund, Exekutivdirektor der Finanzaufsicht Bafin, die letzten Jahre gebetsmühlenartig, im Dezember auch gegenüber VWheute, dass die Branche gesund sei. „Die deutschen Versicherer stehen – auch wegen der Veränderungen des Aufsichtsregimes in den letzten Jahren – ziemlich stabil da.“ Im Eiopa-Stresstest lieferten die deutschen und europäischen Versicherer auch keinen Grund zur Klage, der Test betraf nicht ausschließlich den Bereich Lebensversicherung. Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt, allerdings ist das Gesamtschiff Lebensversicherung nicht Leck geschlagen.

Zukunft = Horror?

Das DFSI hat in seinem Ranking untersucht, wie zukunftssicher die deutschen Lebensversicherer aufgestellt sind. Während ein Teil der Branche seine Hausaufgaben gemacht habe – etwa WWK, Europa und Hannoversche -, hätten andere Versicherer „noch einiges zu tun“, wenn sie „tatsächlich zukunftsfit“ werden wollen.

Inflationsbereinigt werde „oft nicht mal der Erhalt der Kaufkraft garantiert“, moniert das Institut. Drei Versicherer – Debeka, Karlsruher Leben und Süddeutsche Leben würden Rohüberschüsse von maximal 0,1 Prozent ausweisen. „Denen steht das Wasser buchstäblich bis zum Hals“, sagt Thomas Lemke, Geschäftsführer des Deutschen Finanz-Service Instituts in Köln. Die Vorwürfe gegen die Debeka sind nicht neu, das Unternehmen hat sich bereits dazu geäußert.

Er stellt allerdings auch fest, dass sich die Ertragskraft branchenweit „etwas erholt“ habe. Auch wenn da noch viel Luft nach oben sei. Vermutlich bezieht sich Lemke dabei darauf, dass die Verzinsungen zuletzt in geringem Maße stiegen.

„Insgesamt erwirtschaften 31 der bewerteten 65 Lebensversicherer eine Rohüberschussmarge von weniger als einem Prozent“, führt Lemke weiter aus.  Neun Versicherer würden eine Rohüberschussmargen von mindestens 2,5 Prozent erzielen. Hier trenne sich „ganz klar die Spreu vom Weizen.“

Der Weizen sind laut Ranking die fünf Unternehmen, die die Note „sehr gut“ erhalten, namentlich die HUK, Ideal. Ärzteversicherung, LV 1871 und Continentale. Die WWK toppte das mit der Bewertung „exzellent“. Die Gescholtene Debeka erhielt „gut“, die Karlsruher „befriedigend“ und die Süddeutsche ein „ausreichend“.

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