Designierte Insurlab-Chefin Anna Kessler: „Start-ups sind zentrale Treiber und Impulsgeber für Innovation und Transformation“

Anna Kessler, Geschäftsführerin des Insurlab Germany Quelle: Insurlab Germany

Zum 1. Mai übernimmt Anna Kessler die Geschäftsführung des Insurlab Germany. Kein Wunder, dass der designierten Chefin den Insurtechs eine zentrale Rolle bei Innovation und Transformation beimisst: „Ihr Fokus auf State-of-the-Art-Technologien, kundenzentrierte Entwicklung, hohe Anpassungsfähigkeit und pragmatische Lösungsorientierung machen sie zu einem unverzichtbaren Faktor der Digitalisierung“.

So würden sich den Insurtechs „zwei mögliche Rollen in der Positionierung bieten: Zum einen können sie sich als Challenger positionieren, eigenständig neue Wertangebote für den Markt kreieren und so den Status quo sowie etablierte Unternehmen der Branche herausfordern. Zum anderen bietet sich die Möglichkeit, als strategischer Kooperationspartner mit tradierten Institutionen zusammenzuarbeiten. Dieses Modell ist „aufgrund regulatorischer, investiver und kundenbezogener Herausforderungen“ gerade im InsurTech-Bereich am häufigsten anzutreffen. Ausschlaggebend für den Erfolg dieses Modells ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe, mit gemeinsam klar definierten Zielen und Meilensteinen sowie offener Kommunikation auf dem Weg dorthin.“

Dabei gehöre Deutschland neben Großbritannien und Frankreich zwar zu den größten Insurtech-Märkten in Europa: „Die Unterschiede hingegen beginnen jedoch bereits bei der Betrachtung der Anzahl an InsurTechs, die sich in ihrem Kerngeschäft auf Versicherungen fokussieren. Während Großbritannien 224 und Frankreich 194 InsurTechs vorweisen kann, sind es bei uns nur 128 – und das, obwohl Deutschland die größte Volkswirtschaft Europas ist. Deutschland hat darüber hinaus – trotz des höchsten kumulierten Investitionsvolumens zwischen 2019 und 2022 – beim Thema Start-up-Finanzierung großen Aufholbedarf, da der größte Teil dieser Summen Wefox zuzuordnen ist. Würde man nun weitere Branchengrößen wie Clark oder Getsafe aus der Gleichung nehmen, dann sind die Investitions- und Fördergelder für Start-ups in der Versicherungsbranche stark begrenzt und stammen außerdem sogar meist von ausländischen Kapitalgebern.“

Daher sieht Kessler „großen Handlungsbedarf – für die Politik etwa in Form der Start-up-Strategie der Bundesregierung, aber auch für Brancheninitiativen und deutsche Kapitalgeber. Nur wenn man diese Herausforderung mit vereinten Kräften angeht, kann Deutschland auf lange Sicht zukunfts-, innovations- und wettbewerbsfähig sein und bleiben.“

Dennoch habe die „Versicherungswirtschaft in den letzten Jahren bereits deutlich erkennbare Fortschritte im Hinblick auf Digitalisierung sowie Offenheit für neue Themen und Lösungsansätze gemacht. Zum einen erkennt man das daran, dass sich etablierte Versicherungsunternehmen zunehmend für Kooperationen mit innovativen Start-ups öffnen, wie zahlreiche Erfolgsgeschichten aus dem Ökosystem des InsurLab Germany zeigen. Zum anderen experimentieren einige Versicherer auch selbst mit neuen Ansätzen und Technologien, beispielsweise durch Ausgründungen oder strategischen Zukäufen und Beteiligungen.“

Autor: VW-Redaktion

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