Everest Deutschland-Chef Wiemann will D&O-Policen für Dax-Konzerne schmackhaft machen

Bernd Wiemann. Leiter der deutschen Niederlassung von Everest in Düsseldorf. Bildquelle: Unternehmen.

D&O-Anbieter erhöhen Preise und kürzen ihre Deckungssummen. Mit Chubb hat sogar einer der Pioniere im deutschen Markt das Geschäft hierzulande aufgegeben. Die Lücke will der neue Industrieversicherer Everest schließen. Deutschlandchef Bernd Wiemann ist das zuzutrauen, denn er war in seiner Karriere über 20 Jahre für Chubb tätig.

Wer in der Finanzbranche etwa über den Abschluss der D&O-Police nachdenke, solle Everest Insurance als Anbieter im Kopf haben. So lautet der Plan von Bernd Wiemann. Gerade Finanzdienstleister erhalten derzeit nicht die notwendige Deckung. „Das ist ein ausgewiesenes Feld der Expertise für uns“, sagt Wiemann im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. „Wir agieren ausgesprochen gern im Finanzdienstleistungssektor und trauen uns das zu.“

Im Oktober hat das Unternehmen seine Deutschland-Start bekanntgegeben, unter dem Namen Everest Insurance (Ireland) DAC. Der Mutterkonzern Everest Re ist der siebtgrößte Rückversicherer und forciert sein zwei Jahren seine internationale Expansion. In Düsseldorf besteht das Team derzeit aus vier Leuten, man will Personal ausbauen, aber es mangelt an qualifizierten Fachleuten. In den Anfangswochen hat Everest Insurance vor allem Sachversicherungsrisiken gezeichnet. Bald sollen Cyber oder Luftfahrt und auch spezielle Nischen wie Versicherungen für M&A-Transaktionen (Warranty & Indemnity) oder Börsengänge (Prospekthaftung) hinzukommen. „Wir sind auf dem deutschen Markt gut empfangen worden“, betont Wiemann.

Der Versicherer konzentriert sich auf Unternehmen mit mindestens 250 Mio. Euro Um­satz. Die Nachfrage komme laut Wiemann vor allem von den ganz großen Unternehmen aus dem Dax- oder MDax-Bereich. Denn sie haben derzeit Schwierigkeiten, ihre Versicherungsprogramme voll zu bekommen. „Wir sind nicht risiko­avers“, sagt Wiemann. „Aber wir wollen gerade in der Startphase nicht nur hoch exponierte Risiken zeichnen, sondern streben ein ausgewogenes Buch an.“ Auch mit VWheute sprach Wiemann kürzlich und verriet, wie er sich von der Konkurrenz absetzen möchte.

Autor: VW-Redaktion

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