Einfache Anlageprodukte: Halten ETFs, was sie versprechen?
Exchange Traded Funds (ETFs) werden zunehmend eingesetzt, um schnell an der Börse zu handeln. Doch sie eignen sich sowohl als Direktinvestment wie auch im Mantel einer Fondspolice aufgrund ihrer diversen Vorteile auch für den langfristigen Vermögensaufbau. Und sie erleichtern es Beratern, sich stärker auf ihre eigentliche Serviceleistung, nämlich die Beratung, zu konzentrieren. Von Lorand Soha.
Exchange Traded Funds (ETFs) werden bei Anlegern immer beliebter. In den vergangenen fünf Jahren ist das von ETFs verwaltete Anlagevermögen hierzulande von 13,4 Mrd. auf knapp 80 Mrd. Euro gewachsen. Allein zwischen Januar und November 2021 hat das dort investierte Kapital 67,5 Prozent zugelegt. Diese zunehmende Beliebtheit dürfte zum einen darauf zurückzuführen sein, dass sich Indexfonds gerade in der coronabedingten volatilen Marktphase im Frühjahr 2020 als Investmentprodukt sehr gut behaupten konnten.
Zum anderen deutet diese Entwicklung mitten in der Pandemie daraufhin, dass Anleger in Krisenzeiten offenbar verstärkt Anlageprodukte suchen, die einfach, verständlich und kosteneffizient sind. Auffällig ist zudem, dass Indexstrategien immer stärker im Rahmen von Sparplänen zum Einsatz kommen. Zwischen Dezember und November 2021 kletterte das ETF-Sparplanvolumen um rund 66 Prozent. Auch hier dürften einige Vorzüge von ETFs eine wichtige Rolle spielen: Als Sparplan bieten sie nicht nur die Möglichkeit, entsprechend der wichtigsten Anlegerregel, Risiko und Vermögen breit zu streuen, zu investieren, sondern sie sorgen auch dafür, dass Anleger flexibel bleiben. Schließlich kann die Sparrate jederzeit erhöht, gekürzt oder auch ausgesetzt werden.
Zudem wissen Anleger bei der Umsetzung einer Anlagestrategie mit ETFs sehr genau, was sie bekommen: die Marktrendite abzüglich der im Vergleich zu aktiv verwalteten Produkten geringeren Kosten. Damit sind Indexfonds ein sehr funktionales Anlagevehikel. Das Risiko, dass es zu einem Wechsel im aktiven Fondsmanagement kommt und der Einfluss auf die Qualität eines Produkts haben kann, besteht bei ETFs zum Beispiel nicht.
Aufgrund der gewählten fixen strategischen Gewichtung zwischen Aktien und Anleihen können sich Anleger bei diesen Produkten auch darauf verlassen, dass das Risikoprofil bestehen bleibt. Zudem liefern ETF-Lösungen auch im MultiAsset-Bereich einen Kostenvorteil: Im vermögensgewichteten Median fallen für hierzulande aufgelegte Mischfonds Kosten von durchschnittlich rund 1,80 Prozent an. Dagegen liegt die jährliche Gesamtkostenquote bei Multi-Asset-ETFs im Schnitt nur zwischen 0,25 und 0,7 Prozent. Diese Differenz wirkt sich langfristig positiv auf die Ertragschancen aus.
Fazit: ETF-Investments eignen sich folglich längst nicht mehr nur für das schnelle und flexible Kaufen und Verkaufen von Anlagen, sondern eben auch für eine langfristig ausgerichtete Investmentstrategie. Und das gilt nicht nur für junge Menschen, sondern auch für die Generation über 50. Selbst für diese Klientel kann sich die Altersvorsorge mit ETFs lohnen. Aufgrund ihrer Haltedauer von mindestens zwölf Jahren lohnt sich zum Beispiel eine fondsgebundene Rentenversicherung auch für Anleger über 50 Jahre. Das heißt, Sparen mit ETFs eignet sich für jeden – egal, in welchem Alter man mit der Vorsorge beginnt.
Autor: Lorand Soha, Sales Executive bei Vanguard
Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der aktuellen Februar-Ausgabe des E-Vertriebsmagazins Der Vermittler.