Urs. A. Bleisch: „Die klassische Versicherung ist auf dem Prüfstand“

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Wie steht es um die Zukunft der klassischen Versicherung? Und welche Rolle spielt dabei die Pandemie? „Mittlerweile gibt es ja keine Möglichkeit mehr, sich gegen eine Pandemie abzusichern, und die Erkenntnis, dass ein solches weltweites Risiko nicht versicherbar ist, wächst“, glaubt Urs. A. Bleisch, CEO der Schweizer Funk Insurance Brokers AG.

So erlebe er, „dass man nicht mehr alles ohne weiteres versichern kann, sondern zum Teil nur mit Einschränkungen“, betont der Manager im Gespräch mit der Schweizer Handelszeitung. Zudem habe man im vergangenen Jahr gesehen, „dass die Kunden nebst Corona erstmals seit längerer Zeit mit einer Verschlechterung der Konditionen konfrontiert waren. In der kollektiven Krankentaggeldversicherung kennen wir das schon – jetzt gibt es aber auch in anderen Bereichen Prämienerhöhungen. Insbesondere bei international tätigen Firmen sehen wir außerdem zum ersten Mal seit den 1980er Jahren gewisse Kapazitätsengpässe aufseiten der Versicherer.“

„Ich denke, dass Viren in unserer vernetzten Welt auch in Zukunft eine Rolle spielen dürften.“

Urs. A. Bleisch, CEO der Schweizer Funk Insurance Brokers AG

Demnach sei der Versicherungsmarkt „von Corona zweifellos aufgeschreckt und überrascht. Mittlerweile gibt es ja keine Möglichkeit mehr, sich gegen eine Pandemie abzusichern, und die Erkenntnis, dass ein solches weltweites Risiko nicht versicherbar ist, wächst. Damit einher geht der Ruf nach anderen Lösungen, wie wir sie beispielsweise bei Elementarschäden mit einem gemeinsamen Pool kennen.“

Vielmehr erwartet Bleisch, „dass sich der Umgang mit Risiken noch weiter verändern wird. Wir werden wahrscheinlich erleben, dass in einigen Bereichen die Versicherung erst am Schluss zum Zug kommt, wenn der Versicherte alles in seiner Macht Stehende zur Schadenminimierung bzw. Schadenverhinderung gemacht hat. Solche Entwicklungen beginnen sich aktuell bei der Deckung von Cyber-Risiken zu etablieren.“

Autor: VW-Redaktion

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