Checkliste: Fünf Strategien für mobiles App-Marketing im Versicherungswesen

Jede Finanzapp braucht gewisses Marketing für den Erfolg (Quelle: LoboStudioHamburg/Pixabay)

Mehr Menschen als je zuvor nutzen mobile Apps für ihre Bank- und Finanzangelegenheiten. Doch die Auswahl ist riesig und der Wettbewerb hart. Um eine App zum Erfolg zu führen, braucht es eine stringente Strategie. Die folgenden fünf Tipps und Taktiken sollen Banken und Versicherern aufzeigen, wie sich mittels App-Marketing Kunden-Engagement und Kunden-Loyalität deutlich stärken lässt. Ein Gastbeitrag von Laura Schwarz, Director of Sales EMEA bei Airship.

Vor allem die jüngere Generation hat schnell erkannt, dass das Handy die bequemste Art ist, seine Finanzen zu verwalten. Die Corona-Pandemie hat diesen Wandel stark beschleunigt, da sich Marken und eine Vielzahl von Verbrauchern in noch nie dagewesener Geschwindigkeit an mobile Services angepasst haben. Hinzu kommt, mobile Apps, anders als noch vor ein oder zwei Jahren sind heutzutage hoch im Kurs und stehen damit in einem ziemlich harten Wettbewerb. Grundsätzlich kennt jeder Finanzdienstleister den Wert einer App und viele setzen inzwischen auf mobile Kommunikation. Trotzdem ist es nicht mehr so leicht wie früher, eine App zum Erfolg zu führen. Es bedarf dazu vor allem einer stringenten Strategie.

1. Das Onboarding erleichtern

Ungefähr drei von zehn Apps werden innerhalb eines Monats von den Geräten der Benutzer gelöscht und 21 Prozent der Apps werden in den ersten sechs Monaten nach der Installation nur einmal verwendet. Das sind harte Fakten! Um trotzdem erfolgreich zu sein, sollte man experimentieren und verschiedene Szenarien austesten. Eine einfache Möglichkeit, um Akzeptanz und Engagement zu erhöhen, ist die Straffung des Anmelde-Prozesses. Erfolgreiche Beispiele zeigen, dass sich die Conversion um 10 Prozent steigern und die Anmelderate um sechs Prozent erhöhen lässt, wenn das Anmelde-Procedere auf wenige Schritte reduziert wurde.

2. Segmentieren für den Erfolg

App-Nutzer erwarten ein personalisiertes Erlebnis. Sie haben auch unterschiedliche Bedürfnisse, abhängig von ihrem Standort, Kontotypen und anderen Faktoren. Im Falle einer Zahlungs- oder Banking-App sind einige In-App-Nachrichten für Geschäftskunden möglicherweise für andere Nutzer nicht relevant. Wer diese jedoch nach demografischen, geografischen, verhaltensbezogenen und nutzerbezogenen Kriterien segmentiert, kann Nachrichten personalisierter, relevanter und glaubwürdiger gestalten. Das steigert die Akzeptanz und stärkt die Kunden-Loyalität.

3. Personalisieren ist alles

Nach einer genauen Nutzer-Segmentierung, ist es an der Zeit, Aktionen und Engagement mit personalisierten Nachrichten über alle App-Kanäle zu fördern. Jeder Kanal in der App spielt dabei eine Rolle, um Kunden zu informieren, zu binden und einen Mehrwert zu bieten. Bewährt haben sich Push-Nachrichten, Live-Chats in der App, In-App-Nachrichten, die Inbox in der App und sogar die Wallet-Funktion. Je nach Präferenz, wird der Kunde so auf Bankbewegungen, fällige Zahlungen, Erstattungen oder beispielsweise besondere Konditionen hingewiesen – idealerweise in Echtzeit.

Noch besser: Wer App-Nutzer über ein mobiles Preference Center selbst bestimmen lässt, was sie möchten und was nicht, bietet seinen Kunden einen noch besseren Service, um Präferenzen besser zu verwalten.

4. Geofencing wird immer wichtiger

Dabei dreht sich alles um die Beziehung zwischen der Position eines mobilen Geräts und einem vorbestimmten Ort. Im Jahr 2020 erreichten die Opt-Ins zur Standortfreigabe für mobile Apps während der Pandemie die höchsten Raten seit Jahren, da sich Marken und Verbraucher auf kontaktarme Optionen wie „Buy Online Pickup in Store“ einstellten. Für Bank- und Finanz-Apps sind standortbezogene Mitteilungen sinnvoll, um Kunden über Änderungen des Filialbetriebs und der Öffnungszeiten auf dem Laufenden halten, ihnen bei der Suche nach einem Geldautomaten in der Nähe zu helfen oder über besondere Angebote zu informieren, wenn sie sich in der Nähe eines physischen Standorts befinden.

5. Neue Funktionen sichtbar machen

Während eine App stetig weiterentwickelt und verbessert wird, bekommen es die Nutzer meistens gar nicht mit. Ziel sollte es jedoch sein, Kunden über die neuesten und besten Funktionen auf dem Laufenden halten. Ideal eignen sich hierfür Push-Benachrichtigungen oder In-App-Nachrichten. So kann man die Nutzer auf zentrale Funktionen wie Anlage-Dashboards, mobile Überweisungen, Saldenbenachrichtigungen und Sicherheitswarnungen gezielt aufmerksam machen.

Zudem sind sogenannte „Feature Flags“ sinnvoll. Dabei wird die gewünschte Zielgruppe eingeladen, neue Funktionen zu testen und ein Feedback zu geben. So kann man wertvolle Insights einholen, ggf. noch einmal optimieren, bevor eine neue Funktion global ausgerollt wird.

Fazit: Wer seine mobile App gerade erst entwickelt hat und nun nach Möglichkeiten sucht, sie bekannt zu machen, sollte sich konsequent an o.g. Empfehlungen halten, um erste Schritte in Richtung Erfolg zu gehen. Wer bereits seine App etabliert hat, sollte diese ständig optimieren, immer mit dem Mehrwert für die Nutzer im Fokus, um deren Finanzgeschäfte zu erleichtern.

Autor: Laura Schwarz ist Director of Sales EMEA bei Airship. In dieser Funktion baut sie das Business-Potenzial des Customer-Engagement-Unternehmens in der Region kontinuierlich aus.