Studie: Welche Lebensversicherer trotzen der Zinsflaute?

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Sind die Lebensversicherer angesichts der aktuellen EZB-Geldpolitik überhaupt noch krisenfest? Und was würde diese für die Kunden bedeuten? Eine aktuelle Studie des Instituts für Finanzwirtschaft der Hochschule Ludwigshafen kommt jedenfalls zu einem durchwachsenen Ergebnis.

So hat die Analyse von Hermann Weinmann die wirtschaftlichen Kennziffern der zwölf wichtigsten deutschen Lebensversicherer miteinander verglichen. Bewertet wurden dabei die Ertragskraft, die Beteiligung der Verbraucher an den Ergebnissen, die finanzielle Wetterfestigkeit der Unternehmen sowie das Risikoergebnis nach einem Punktesystem bewertet. Insgesamt konnten die besten Versicherer maximal 1.000 Punkte erreichen.

Das Ergebnis: vier Unternehmen erhielten die Noten sehr gut bis gut. Fünf Versicherer schnitten jedoch schlechter als befriedigend ab – einer davon sogar mit der Note 4.0, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf die Studie. Unangefochtener Spitzenreiter ist demnach die Allianz Leben (Note 1,3) mit 750 Punkten vor der Zurich Deutscher Herold und der Nürnberger Leben mit jeweils 650 Punkten (Note 1,7) und der R+V mit ebenfalls 650 Punkten (Note 2,0). Schlusslicht ist die Debeka mit 350 Punkten und der Note 4.0.

„Die Allianz Leben dominiert die ,Königsdisziplin‘ Lebensversicherung. Der Marktanteil der Allianz Lebensversicherung nach Brutto-Beiträgen erreichte im Jahr 2018 einen Wert von 24,7 Prozent“, wird Weinmann zitiert. Dabei könne das starke Vertrauen „möglicherweise auch mit einem fehlenden Vertrauen in andere Anbieter begründet werden“.

Dennoch befürchtet der Experte „für die Zukunft ein Ungleichgewicht, wenn nicht gar eine Verwerfung“. Zudem müsse die Dominanz „eines einzelnen Unternehmens in der Lebensversicherung muss aus Wettbewerbsgründen beunruhigen“. Dennoch würden sich die Kunden angesichts der schwierigen Konjunktur und Niedrigzinsen in der Dauerschleife offenbar vor allem beim Marktführer noch sicher fühlen.

Autor: VW-Redaktion