War der Verkauf der Generali Leben nur der Anfang? Run-off wird weiter an Bedeutung gewinnen

Quelle Edgar Klaus vonPixabay

Der Verkauf der Generali Leben an Viridium könnte nur der Anfang gewesen sein: Das Thema „Run-off“ gewinnt in der Versicherungsbranche immer mehr an Bedeutung. Laut einer Studie der Managementberatung 67rockwell glauben 88 Prozent der 24 befragten Kompositversicherer, dass der Verkauf von Altbeständen zunehmend in den Fokus der Konzernlenker rücken wird.

Allerdings haben sich bislang nur 52 Prozent der befragten Unternehmen den sogenannten „Run-Off“, einen bewussten Verzicht auf Neukunden und die Konzentration auf das Fortführen von Altbeständen entschieden. Dabei konzentriert sich der Großteil – nämlich über 80 Prozent – auf einen externen Run-Off. Lediglich ein Fünftel setzte einen internen Run-Off um. In den vergangenen Jahren ist das prognostizierte Run-Off-Potential auf dem europäischen Markt laut Studie jedoch stetig gestiegen. So schätzt ein Viertel der befragten Versicherer in der Studie das potentielle Run-Off-Volumen über die nächsten drei Jahre auf mehr als 250 Mio. Euro.

„Das Thema ‚Run-Off‘ spielt im deutschen Versicherungsmarkt eine wachsende Rolle und wird zukünftig noch häufiger als ‚Notbremse‘ in Versicherungsportfolios eingesetzt werden. Dies hat verschiedene Gründe. Die deutsche Versicherungswirtschaft befindet sich in einem dynamischen Wandel. Zum einen erschweren Kapitalbindungskosten und eine enorme Komplexität im Umgang mit Altlasten in IT- und Transformationsprogrammen das tägliche Geschäft. Zum anderen muss sich die Assekuranz erhöhten regulatorischen Anforderungen stellen“, erläutert Tim Braasch, Leiter der Studie sowie Gründer und Geschäftsführer von 67rockwell.